Handeln statt wegschauen: 70.000 Arbeitnehmer in OÖ. sind alkoholkrank!
70.000 Arbeitnehmer in OÖ. Betrieben sind alkoholabhängig, warnt das Institut für Suchtprävention in Linz. Eine neue Broschüre soll Arbeitgebern helfen, mit dieser Situation richtig umzugehen.
Mehr Arbeitsunfälle, mehr Krankenstände, längere Ausfälle und schlechteres Arbeitsklima – Alkohol am Arbeitsplatz ist längst kein Kavaliersdelikt mehr, sondern belastet neben dem Erkrankten auch die Kollegen.
Alarmierende Zahlen
Fünf Prozent der Erwachsenen sind in Oberösterreich alkoholkrank, weitere zwölf Prozent konsumieren regelmäßig so viel Alkohol, dass ihre Gesundheit darunter leidet. Hochgerechnet auf 600.000 Arbeitnehmer in unserem Bundesland ergibt das zwischen 30.000 und 72.000 Alkoholabhängige oder Alkoholkranke, zeigen die Zahlen des Instituts für Suchtprävention.
Akuter Handlungsbedarf
Viele Unternehmen kämpfen mit den Folgen. Therapien und Angebote etwa über das betriebliche Gesundheitsmanagement gibt es fast nur in den sehr großen Betrieben, der allergrößte Teil der heimischen Unternehmen aber hat hier akuten Handlungsbedarf.
Hilfe für Arbeitgeber
Eine neue Broschüre soll dabei helfen, Antworten auf oft gestellt Fragen zu geben. Die Arbeitgeber sollen etwa darüber aufgeklärt werden, wie ein Suchtpräventionsprgramm im Betrieb aussehen könnte, wie Präventionsgespräche ablaufen sollen oder wie man frühzeitig Suchtkrankheiten erkennt.
Täglicher Schaden von drei Millionen Euro
Die Broschüre zeigt die Gefahren und Auswirkungen des übermäßigen Alkoholkonsums auf: jeder dritte Arbeitsunfall passiert inzwischen unter Alkoholeinfluss. Pro Arbeitstag entsteht den österreichischen Unternehmen ein Schaden durch Alkohol von fast drei Millionen Euro. Dazu sind Alkoholiker bis zu 25 Prozent weniger leistungsfähig und deutlich häufiger krank.
Hier geht’s weiter zur Broschüre: Drogen am Arbeitsplatz
(Information gesehen auf: ooe.orf.at, 26.02.2013)