Sozialversicherungsreform: Wer was wo wird!

Am Montag begannen die neu gebildeten Gremien mit der Umsetzung der Sozialversicherungsreform. Bis 2020 muss alles funktionieren.

Es gibt neue Chefs, neue Machtverhältnisse – und durchaus lukrative Beraterverträge in Millionenhöhe.

Aus 21 mach fünf
Das ist ab Montag, den 1. April, die Mammutaufgabe der Überleitungsgremien der neuen Sozialversicherungsträger. Sie müssen die bereits in Gesetze gegossene – umstrittene – Kassenreform nun auch umsetzen. Operativer Start der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), des Flaggschiffs, ist 2020. Bis dahin muss die Struktur stehen, die Leistungen der neun Gebietskrankenkassen müssen vereinheitlicht sein. Und es gilt einige Probleme zu lösen.

Die neuen Chefs
Die gewichtigsten Personalentscheidungen für die Vorstandsgremien der fünf neuen Träger sind gefallen. Die Führungsposten sind für die nächsten fünf Jahre und neun Monate vergeben. Einige interessante Entscheidungen fallen auf: Der freiheitliche Wirtschaftskammer-Vizepräsident Matthias Krenn wurde auf Vorschlag des Sozialministeriums und mit Unterstützung des Wirtschaftsbundes als erster Obmann der neuen Österreichischen Gesundheitskasse designiert.

Dass somit ein Arbeitgebervertreter (der selbst bei der Selbstständigenversicherung ist) die Neuordnung der größten Kasse für rund sieben Millionen Versicherte (hauptsächlich Arbeiter und Angestellte) organisiert, sorgt bei Gewerkschaft und Arbeiterkammer für Kritik.

Die Industriellenvereinigung darf sich über gewichtige Besetzungen freuen: Helwig Aubauer ist Leiter des Bereichs Soziales in der Industriellenvereinigung und gilt als einer der wichtigsten Berater von Kanzler Sebastian Kurz in sozialen Fragen. Er soll nun auf einem Ticket des ÖVP-Wirtschaftsbundes in den neuen Verwaltungsrat, so nennt sich der neue Vorstand, entsandt werden.

Mit Martina Rosenmayr-Khoshideh zieht eine weitere Mitarbeiterin der Industriellenvereinigung auf einem Ticket des Sozialministeriums in die Chefriege der Pensionsversicherungsanstalt ein. Und Roland Weinert, Generalsekretär im Beamten- und Sportministerium von FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache, wird Führungskraft in der Beamtenversicherung, die vom Gewerkschafter Norbert Schnedl angeführt wird. Die Selbstständigen und Bauern werden zu einem Träger zusammengelegt und werden vom Unternehmer Peter Lehner geleitet.

Die neuen Machtverhältnisse
Auch die Machtverhältnisse zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern wurden in den erschlankten Gremien neu geordnet: In der ÖGK, der Allgemeinen Unfallversicherung (AUVA) und der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) wurde die Arbeitgeberseite gestärkt und Parität mit den Arbeitnehmern hergestellt. Beide Seiten entsenden je sechs Personen. Die Selbstständigen und die Bauern werden fusioniert – dass die Selbstständigen sieben Vertreter im Führungsgremium haben und die Bauern nur drei, sorgt hinter den Kulissen für großen Unmut und Streitereien.

Nur bei den Beamten wurde an den Machtverhältnissen nichts geändert: Im Führungsgremium haben die Dienstnehmer weiterhin mit sieben Vertretern die Mehrheit. Ordnet man die entsendeten Personen auf der Dienstgeberseite grob nach Parteinähe, fällt auf, dass sie zu mehr als zwei Dritteln der ÖVP zuzuordnen sind.

Die Stolpersteine und Hürden
Der Sitz der neuen ÖGK soll in Wien sein, und auch sonst soll die neue Kasse zentral gesteuert werden. In der Verfassung ist festgeschrieben, dass die Länder ein Recht auf Selbstverwaltung haben. Diese sieht die Oberösterreichische Gebietskrankenkasse (OÖGKK) nicht mehr gegeben. Außerdem würde mit Steuergeld fahrlässig umgegangen. Eine Zusammenlegung würde nach Meinung von OÖGKK-Obmann Albert Maringer eine Verschlechterung für die Patienten zur Folge haben. Insgesamt sieht er Verstöße gegen die Verfassung und zieht darum vor den Verfassungsgerichtshof. Mit einer Entscheidung des Höchstgerichts wird noch vor 2020 gerechnet.

Als weiterer Stolperstein erweist sich auch die Zusammenführung der Prüfer der Sozialversicherung in das Finanzressort. Bisher gab es sowohl bei der Finanz als auch bei den Kassen Prüfer, die Betriebe prüften. Die beiden Gruppen haben unterschiedliche Dienstorte und Arbeitsverträge. Darum wehren sich die Prüfer gegen die Zusammenführung – ob eine solche rechtlich überhaupt möglich ist, wird von Experten angezweifelt. Das Finanzministerium versuchte mehrfach, alle Bedenken auszuräumen, was bisher nicht gelang.

Die Kosten
Die Regierung kündigte an, dass mit der Reform eine Einsparung von einer Milliarde Euro möglich ist. Das kann der Rechnungshof aber nicht nachvollziehen, und auch Experten sprechen davon, dass die Fusion eher viel Geld kosten werde, anstatt Einsparungen zu bringen. Zumindest am Anfang.

Ein interessantes Detail: Derzeit sucht das Ministerium per Ausschreibung Beraterfirmen für die Reform – allerdings, nachdem diese unter massivem Protest der Opposition bereits gesetzlich verankert wurde. Der „Presse“ liegt ein Ausschreibungstext vor – Auftragsvolumen: rund eine Million Euro. Derzeit gibt es vier derartige Ausschreibungen – es handelt demnach um Aufträge in Millionenhöhe.
(Information der „Presse“, 29.03.2019)

AK-Wahl: Klarer Sieg für die Fraktion sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG)

Die Fraktion sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG) ist der klare Sieger der Arbeiterkammerwahl in Oberösterreich. Die roten Gewerkschafter erreichen laut vorläufigem Endergebnis ihr bisher bestes Ergebnis.

Die FSG kommt auf 71,02 Prozent, und damit auf ein Plus von 5,52 Prozentpunkten gegenüber der Wahl 2014. FSG-Spitzenkandidat Johann Kalliauer bezeichnete in einer ersten Reaktion am Dienstagabend das Ergebnis als „historisch“. Für den FSG-Landesvorsitzenden Andreas Stangl war Kalliauer das Zugpferd für den Erfolg.

Verluste für ÖAAB
Die Fraktion christlicher Gewerkschafter (ÖAAB-FCG) kommt mit 13,4 Prozent auf ein Minus von 3,69 Prozentpunkten. Die freiheitlichen Arbeitnehmer erhalten 10,2 Prozent, ein leichtes Plus von 0,16 Prozentpunkten.

Die grünen und unabhängigen Gewerkschafterinnen verlieren Stimmen und erreichen 4,21 Prozent. Das ist ein Minus von 1,12 Prozentpunkten. Der gewerkschaftliche Linksblock gewinnt leicht und schafft 1,16 Prozent.

Leichter Rückgang bei Wahlbeteiligung
Die Wahlbeteiligung ging leicht zurück, sie liegt vorläufig bei knapp über 40 Prozent, einige Briefwahlstimmen kommen jedoch noch hinzu. Sie werden das endgültige Ergebnis jedoch kaum verändern.

In der AK-Vollversammlung wird die FSG nun 79 Sitze einnehmen, sechs mehr als bisher. ÖAAB-FCG erhält mit 15 Sitzen vier weniger. Die freiheitlichen Arbeitnehmer werden mit elf Sitzen unverändert bleiben. Die grünen Gewerkschafterinnen werden einen Sitz verlieren und nun vier einnehmen. Der gewerkschaftliche Linksblock wird mit einem Sitz gleich bleiben.
(Information gesehen auf orf.at, 03.04.2019)

Betriebsratswahl Angestellten-Betriebsrat 2019 – Ergebnisse im Detail!

Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Vom Wahlvorstand wurde das offizielle Wahlergebnis ausgehängt, ist für alle auch hier nachzulesen:PS:
Das Mandat der „Liste 2 Team UKH“ wurde vom Erstgereihten Hrn. Lauss Alexander an den nächstgereihten Hrn. Ahorner Manfred überlassen.

Die konstituierende Sitzung des neu gewählten Angestellten-Betriebsrates hat innerhalb von sechs Wochen nach der Wahl, also spätestens am 09. Mai 2019, stattzufinden.

Betriebsratswahl Angestellten-Betriebsrat 2019 – Ergebnis!

Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Der Angestellten-Betriebsrat möchte sich bei allen bedanken, die bei der Betriebsratswahl ihre Stimme abgegeben haben!

Das Ergebnis der Betriebsratswahl des Angestellten-Betriebsrats im UKH Linz sieht wie folgt aus:

  • Liste Martina Kronsteiner: 7 Mandate
  • Liste 2 Team UKH: 1 Mandat

Details bzw. offizieller Aushang des Wahlvorstandes folgen.

PS:
Ein spezielles Dankeschön gilt speziell allen Mitgliedern des Wahlvorstandes, die es – trotz einiger Schwierigkeiten – mit großem Einsatz geschafft haben, die dieses Mal mehrtägige Wahl perfekt zu organisieren!

AUVA-Schitag 2019 – hier sind die Ergebnisse!

Liebe Schifreunde!
Der 44. AUVA-Schiausflug mit Schirennen hat bei strahlendem Kaiserwetter in Scheffau stattgefunden. Bei der Race-Opening-Party gab es wieder eine super Stimmung, bei der Preisverteilung kam Weltcup-Feeling auf. Den Organisatoren hat dies wieder einmal bewiesen, wie gut diese Veranstaltung angenommen wird.

Insgesamt haben 280 Kolleginnen und Kollegen teilgenommen, davon waren 160 Rennteilnehmer am Start. Nochmals Gratulation an alle Teilnehmer!

Der Tagessieg bei den Damen ging an die Rass Astrid  (UKH Salzburg), sowie bei den Herren an Dr. Kornberger Siegfried (UKH Salzburg). 

Mannschaftswertung

  1. Platz: UKH Salzburg
  2. Platz: RZ Bad Häring
  3. Platz: UKH Linz

Der Wolfgang Gratzer Gedenk-Wanderpokal ging zum 2.mal an die (Mannschaft) UKH Salzburg.

Vielen Dank an alle, die daran beteiligt waren, dass die Veranstaltung wieder ein so großer Erfolg wurde!

Hier geht’s weiter zu den Ergebnislisten: AUVA-Schitag 2019 Ergebnisse

AK-Wahl 2019: Sie entscheiden über Ihre Vertreter!

Donnerstag, 21. März 2019

Mittwoch, 27. März 2019

Donnerstag, 28. März 2019


jeweils von 6 bis 15 Uhr,
UKH Linz, UG1, Speisesaal-Lounge

Die Arbeiterkammer ist per Gesetz unabhängig und verwaltet sich selbst. Das bedeutet, dass nur die Mitglieder der AK entscheiden, wer in die Vollversammlung der Arbeiterkammer einzieht. Umgekehrt sind die gewählten Vertreter/-innen ausschließlich den Wähler/-innen verpflichtet.

Das „Parlament der Arbeitnehmer/-innen“ besteht in Oberösterreich aus 110 Kammerräten und Kammerrätinnen und wird alle 5 Jahre neu gewählt. Die Vollversammlung beschließt die Grundzüge für die Interessenpolitik sowie die Verwendung des Budgets.

Kammerräte sind keine Berufspolitiker
Die Kammerrätinnen und Kammerräte wissen, wo die Beschäftigten der Schuh drückt. Es handelt sich dabei vorwiegend um Betriebsrätinnen und Betriebsräte, die direkt aus den Betrieben kommen. Die Kammerrätinnen und Kammerräte kennen die Anliegen der Beschäftigten aus nächster Nähe, sie sind selbst Arbeiternehmer/-innen.

Wer steht zur Wahl?
Die einzelnen Kandidatinnen und Kandidaten werden von den wahlwerbenden Gruppen in Wahlvorschlägen namhaft gemacht. Welche Personen gewählt werden können, ist im Arbeiterkammergesetz geregelt.

Wählbar sind prinzipiell alle kammerzugehörigen Arbeitnehmer/-innen, die am Stichtag 3. Dezember 2018 das 19. Lebensjahr vollendet haben, in den letzten 2 Jahren insgesamt 6 Monate in Österreich in einem der Arbeiterkammerzugehörigkeit begründetes Arbeitsverhältnis standen und – abgesehen vom Erfordernis des Wahlalters und der österreichischen Staatsbürgerschaft – von der Wählbarkeit in den Nationalrat nicht ausgeschlossen sind.

Weitere Informationen zur AK-Wahl 2019:
AK-Wahl Oberösterreich 

Das Karfreitags-Quiz: Was hast Du vom neuen „persönlichen Feiertag“?

Hast Du etwas vom neuen „persönlichen Feiertag“? Wir haben die Antwort.
Die Regierung hat sich rund um die Debatte und das Urteil des EuGHs dafür entschieden, den Karfreitag als Feiertag zu streichen und einen neuen „persönlichen Feiertag“ einzuführen.

Du fragst Dich, was DIR Dein neuer „persönlicher Feiertag“ bringt?! Wir haben die Antwort im Quiz:

(Information des ÖGB, für Euch gesehen am 15.03.2019)

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