AK OÖ.: Kein Problem zu klein, kein Gegner zu groß

AK OÖ.  zieht Bilanz 2016: Kein Problem zu gering, kein Gegner zu mächtig
Wenn’s darum geht, den Verbraucherinnen und Verbrauchern zu ihrem Recht zu verhelfen, ist für den Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Oberösterreich kein Problem zu gering und kein Gegner zu mächtig. Insgesamt haben sich die Konsumenten/-innen mit Hilfe der AK im vergangenen Jahr mehr als 9 Millionen Euro erspart. Bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen gibt es allerdings noch Verbesserungsbedarf.

Einsatz für 5 Euro
Eine Linzer Pensionistin hatte bei einem defekten Fotoautomaten fünf Euro eingeworfen, aber keine Fotos erhalten. Die Reklamation sollte mittels Kontaktformular abgewickelt werden. Da sich das Formular nicht online ausfüllen ließ und die Zusendung per E-Mail mit Anhang nicht funktionierte, wandte sich die Frau an den Konsumentenschutz. Auch die AK bekam das erste E-Mail an die Firma retour, blieb aber hartnäckig. Auf ein E-Mail an eine andere Adresse reagierte die Firma schließlich, die Konsumentin bekam ihre fünf Euro zurück.

Mehr als 80.000 Anfragen
Bei einem anderen Fall im Zusammenhang mit einer Unfallversicherung bekam der betroffene Konsument aus dem Traunviertel mit Hilfe der AK einen sechsstelligen Betrag. Die beiden Beispiele zeigen deutlich, wie breit das Spektrum ist, das die Konsumentenschützer/-innen abdecken. Insgesamt haben sich im vergangenen Jahr 80.497 Konsumenten/-innen  an die AK gewandt – telefonisch, per E-Mail und brieflich, aber auch über neue Kommunikationswege wie Facebook. Die Online-Angebote des AK-Konsumentenschutzes wurden mehr als 1,2 Millionen Mal aufgerufen. Bei den Downloads war der Heizöl-Preisvergleich Spitzenreiter, gefolgt von Pellets-Preisen und dem Preisvergleich für Fotobücher.

Die Top-Beratungsthemen
Die wichtigsten Themen in der Beratung waren Gewährleistung und Garantie, Reisen (verspätete oder ausgefallene Flüge, Stornierung nach Terroranschlägen), Telekommunikation (Anbieterwechsel), Banken (Negativzinsen, Gebührenerhöhungen), Versicherungen (Leistungsablehnung, Vertragsauflösung im Schadensfall) sowie Mietrecht und Lebensmittel. Zu den Schwerpunkten gehörte auch „Fair-Konsumieren“.

Erfolgreiche Verbandsverfahren und Musterprozesse führte der AK-Konsumentenschutz unter anderem im Zusammenhang mit der SIM-Pauschale bei A1: Konsumenten/-innen können nun bei beendeten Verträgen die SIM-Pauschale für das letzte Vertragsjahr anteilig zurückfordern. Auch bei Leistungsänderungen bei der Westbahn-Kilometerbank sowie bei überhöhten Mahn- und Inkassokosten war der AK-Konsumentenschutz erfolgreich. Eine Klage gegen die automatische Vertragsverlängerung der Online-Partneragentur Parship ist im Laufen.

Kein faires gesetzliches Kräfteverhältnis
Dennoch gibt es noch Verbesserungsbedarf bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen: Viel zu oft lohnt es sich für große Unternehmen, langatmige Gerichtsverfahren zu führen. Selbst im Erfolgsfall erfahren viele Betroffene nicht davon oder haben keine für die Durchsetzung relevanten Unterlagen mehr. Bei kleinen Beträgen kostet die Rückforderung mit eingeschriebenem Brief oft mehr, als sie bringt. Für die Konsumentenschutzeinrichtungen birgt die Durchsetzung der Verbraucherrechte ein hohes finanzielles Risiko. Großen Unternehmen dagegen schadet oft auch ein verlorener Prozess nicht wirklich, da die unberechtigt erhaltenen Beträge nur zu einem geringen Teil zurückgefordert werden.

Bessere gesetzliche Rahmenbedingungen
Die AK fordert daher die Schaffung einer generellen rechtlichen Grundlage für die Abschöpfung von Gewinnen, die Unternehmen durch rechtswidrige Handlungen von Konsumenten/-innen erhalten haben. Diese Gewinne könnten für Konsumentenschutzzwecke gewidmet werden. Rückzahlungsansprüche der Konsumenten/-innen müssten selbstverständlich aufrecht bleiben und wären bei der Abschöpfung anzurechnen. Wichtig wären auch eine bessere kollektive Rechtsdurchsetzung durch die Möglichkeit einer Gruppenklage sowie eine Form der Musterklage, mit der exemplarische Rechtsfragen rasch höchstgerichtlich geklärt werden können.
(Information der AK OÖ.)

Arbeitszeit: Neue Ansätze – gerechte Verteilung – klare Spielregeln

Sechs-Stunden-Tag: Ein Märchen, das wahr werden sollte oder ein Märchen, das völlig an der Realität vorbeigeht?
Die Österreicherinnen und Österreicher arbeiten nicht nur viel und lange, sondern auch extrem flexibel, stellte ÖGB-Präsident Erich Foglar fest. Das österreichische Arbeitszeitrecht sei viel zu starr und völlig unübersichtlich, behauptete IV-Präsident Georg Kapsch. Der Sechs-Stunden-Arbeitstag sei keine Utopie, betonte der schwedische Kommunalpolitiker Daniel Bernmar.

Gewerkschaft, Industriellenvereinigung und öffentliche Verwaltung an einem Tisch: Bei der Diskussion am zweiten und letzten Tag der großen Arbeitszeitkonferenz von AK und Gewerkschaften im Linzer Design Center prallten Welten aufeinander. Eines stellte AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer in seinem Schluss-Statement klar: „Beim Thema Arbeitszeit geht es um gerechte Verteilung und klare Spielregeln.“ Dass die Einhaltung dieser Spielregeln kontrolliert werde, sei unabdingbar.

Österreich ist schon jetzt sehr flexibel
„Unser  geltendes Arbeitszeitrecht bietet viele Möglichkeiten. Es ist ein gutes Instrument, um die unterschiedlichen Interessen auf einen Nenner zu bringen“, sagte ÖGB-Boss Foglar. Es sei noch kein einziger Auftrag wegen zu starrer Arbeitszeitregeln verloren gegangen, in Österreich gebe es jetzt schon Kollektivverträge, die Zwölf-Stunden-Arbeitstage vorübergehend möglich machen würden. Noch mehr Flexibilität sei verhandelbar, aber nur auf Augenhöhe.

Man verhandle immer auf Augenhöhe, konterte IV-Boss Kapsch: Österreichische Betriebe stünden im internationalen Wettbewerb: „Von mir aus können wir eine 25-Stunden-Woche haben, aber nur im globalen Einklang.“ Es ginge nicht darum, dass die Leute mehr arbeiten, oder dass Zuschläge gestrichen würden. Diese Aussage wurde beim Publikum mit spürbarer Skepsis aufgenommen.

Ihm sei klar, dass die Ergebnisse des Experiments mit dem Sechs-Stunden-Tag in einem Altersheim in Göteborg nicht eins zu eins auf die Industrie umlegbar seien, räumte Vizebürgermeister Bernmar ein. Es gebe aber auch positive Beispiele aus anderen Bereichen, etwa aus einer Autoreparaturwerkstätte.

Foglar: Arbeitszeit und Einkommen hängen zusammen
„Wenn der Zwölf-Stunden-Tag zur Regel wird, dann kostet das Arbeitsplätze“, stellte Foglar klar. Selbstverständlich sei der Sechs-Stunden-Tag möglich, für viele Teilzeitbeschäftigte sei er ja jetzt schon Realität, und das nicht immer freiwillig: „Dass wir heute die höchste Beschäftigtenzahl seit 1945 haben, geht auf die hohe Teilzeitrate zurück.“ Man müsse aber von seinem Einkommen auch leben können. Mehr Flexibilität könne durchaus auch mehr Freiheit für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bedeuten, das Um und Auf seien Mitbestimmung und klare Regeln. Arbeitszeit und Einkommen sind für den ÖGB-Präsidenten nicht voneinander zu trennen. In der Vergangenheit sei es nicht ausreichend gelungen, Produktivitätsfortschritte in Arbeitszeitverkürzung und Lohnsteigerungen umzumünzen.

Arbeitszeit: Fünf Punkte für die Zukunft
In seinem Schluss-Statement nannte AK-Präsident Kalliauer fünf Punkte, mit denen sich Arbeiterkammer und Gewerkschaften im Zusammenhang mit dem Thema Arbeitszeit auch in Zukunft beschäftigen werden:

  • Verteilung der Arbeit, Vorteile von Arbeitszeitverkürzung den Kosten gegenüberstellen
  • Flexibilisierung im Spannungsfeld zwischen Selbstbestimmung und Selbstausbeutung
  • Arbeit, von der man leben kann, die Arbeit „überleben“ können angesichts wachsender Belastungen und ständiger Arbeitsverdichtung
  • Neue Arbeitsformen, die lebensphasenorientiertes Arbeiten ermöglichen
  • Spielregeln, die durch kollektive Normen wie das Gesetz, Kollektivverträge und Betriebsvereinbaren gestaltet werden müssen. Die Einhaltung dieser Regeln muss kontrolliert werden.

(Information der AK OÖ., 19.01.2017)

Parkgebühren in unserer Tiefgarage – Neu ab Februar 2017!

Auf Initiative des Betriebsrats hat die Direktion ab 01. Februar 2017 die Garagengebühr erheblich gesenkt, nämlich auf

€ 15,– monatlich für Mitarbeiter während der Dienstzeit, die bis 25 Stunden Teilzeit beschäftigt sind; für alle Mitarbeiter, die eine Außendienstzulage beziehen oder im Besitz eines Ausweises gem. § 29b StVO sind; für Mitarbeiter, mit denen ein Telearbeitsvertrag abgeschlossen wurde sowie für Lehrlinge.

€ 22,– monatlich für Mitarbeiter während der Dienstzeit ab einer wöchentlichen Normalarbeitszeit von 26 Stunden.

Das ist eine deutliche und spürbare Reduktion, für die wir uns auf diesem Weg bei der Direktion sehr herzlich bedanken!
(Information von Erik Lenz, BR-Vorsitzender AUVA-Landesstelle Linz)

Pistenspaß für Mitglieder der GPA-djp

Immer weniger Familien fahren in Österreich Schi. Einer der Gründe dafür ist wohl das merkliche Anziehen der Preise für die Liftkarten.

Wir kümmern uns täglich um die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten und um ihre gerechte Entlohnung. Es ist uns aber auch wichtig, unseren Mitgliedern interessante Angebote zur Freizeitgestaltung zu machen. Die CARD-Angebote der GPA-djp können sich sehen lassen und gerade in OÖ. versuchen wir laufend, attraktive Kooperationen für unsere Mitglieder einzugehen.

In der Broschüre stellen wir Ihnen die besten Pisten-Angebote für ÖGB-Mitglieder in OÖ. und Salzburg vor. Zücken Sie Ihre GPA-djp-Card und planen Sie gleich Ihre Schisaison 2017 für sich und Ihre Familie!

Für Noch-Nicht-Mitglieder: Sie haben mit der Anmeldung Gelegenheit, Mitglied zu werden und neben allen anderen Vorteilen einer Mitgliedschaft auch noch unsere Pistenangebote zu nutzen.

Pistenspaß für GPA-Mitglieder (öffnen und einmal nach rechts drehen 🙂 )
GPA-djp-mitgliedsanmeldung

AK OÖ. fordert mehr Schutz für Kranke!

Während der Grippewelle krank zur Arbeit: AK-Präsident Kalliauer fordert Kündigungsschutz im Krankenstand
Husten, Schnupfen, Fieber: Tausende Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hat in den letzten Tage die aktuelle Grippewelle erfasst.

„Leider gehen viele von ihnen aus Verantwortungsbewusstsein oder Angst vor dem Jobverlust zur Arbeit, obwohl sie sich besser auskurieren sollten“, erklärt AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer.

Die Arbeiterkammer Oberösterreich fordert daher unter anderem einen Kündigungsschutz im Krankenstand und eine Personalplanung, die die Beschäftigten entlastet.

Pflichtbewusstsein mit negativen Folgen
Jede/-r dritte Beschäftigte geht krank zur Arbeit. Das zeigt der Arbeitsgesundheitsmonitor der AK Oberösterreich. Und das oft mit schwerwiegenden Folgen: Neben der drohenden Verschlimmerung einer Krankheit, weil man auf die Erholung und Genesung verzichtet, und der Ansteckungsgefahr für die Kollegen/-innen steigt das Unfall- und Fehlerrisiko und sinkt die Produktivität.

Warum gehen so viele krank zur Arbeit?
Aus den Daten des Arbeitsgesundheitsmonitors gehen die Gründe hervor, krank zur Arbeit zu gehen, diese sind aber je nach Branche sehr unterschiedlich:

  • Im Gesundheits- und Sozialbereich und im Unterrichtswesen sagen über 70 Prozent, sie wollen die Kollegen/-innen nicht im Stich lassen.
  • Am Bau, im Fremdenverkehr sowie im Nahrungs- und Genussmittelbereich gehen Kranke zur Arbeit, weil es keine Vertretung gibt und niemand sonst die Arbeit erledigen kann.
  • Bei den Beschäftigten von Banken und Versicherungen gaben fast 60 Prozent an, dass die Arbeit liegen bleibt, wenn sie krank zuhause bleiben, und damit der Stress nach dem Krankenstand nur umso höher sein würde.
  • In der Leasing- und Nahrungs- und Genussmittelbranche haben mehr als 20 Prozent Angst vor Konsequenzen, wie etwa Jobverlust, und gehen deswegen auch krank zur Arbeit.

Über alle Branchen hinweg ist hoher Zeitdruck eine der Hauptursachen, dass Beschäftigte krank in die Arbeit gehen. Etwa die Hälfte jener, die durch Zeitdruck oder seelisch aufreibende Arbeit belastet sind, geht krank zur Arbeit. Bei jenen, die sich nicht durch Zeitdruck oder seelisch aufreibende Arbeit belastet fühlen, sind es „nur“ rund 30 Prozent.

Krank zur Arbeit und dann noch länger krank
In vielen Fällen hat das schlimme Folgen: 47 Prozent derer, die nicht das Bett gehütet haben, klagen darüber, dass sie sich müde und abgeschlagen fühlen. Fast ebenso viele glauben, dass sie deswegen länger krank waren. Mehr als ein Drittel meint, bei der Arbeit unkonzentriert zu sein.

„Es wäre also der falsche Weg der Unternehmen und ihrer Interessenvertretungen, Druck auf kranke Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auszuüben. Vielmehr ist es notwendig, dass die Arbeitgeber ihre Fürsorgepflicht wahrnehmen und ernst nehmen. Das fördert die Gesundheit der Beschäftigten und nutzt auch dem Betrieb selbst, weil er auf gesunde, aufmerksame und konzentrierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählen kann“, sagt Kalliauer.

Wer krank ist, muss geschützt werden
Der AK-Präsident fordert einen Kündigungsschutz im Krankenstand. „Die Beschäftigten hätten dann weniger Angst, wegen Krankheit den Job zu verlieren. Betriebe wiederum wären gezwungen, krankmachende Arbeitsbedingungen abzustellen und etwa mehr Zeitpuffer bei Aufträgen oder Personalressourcen für Urlaubs- und Krankenstandsvertretungen einzuplanen“, erklärt Kalliauer.
(Information der AK OÖ., 08.01.2017)

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