Über Vermittlung unserer Kollegin Daniela Perner (Abt. 6) können wir wieder anbieten:
100 %iges steirisches Kürbiskernöl
aus der Getreidemühle Roman Posch, Hartberg
Preise sind gleichgeblieben(!):
1 Liter: € 16,–
1/2 Liter: € 8,–
Bestellung:
ist ab sofort bei uns möglich, sollte jedoch bis spätestens Freitag, den 19. Juni 2015, erfolgen. Die Bezahlung erfolgt gleich bei der Bestellung!
Geliefert wird dann noch Ende Juni 2014.
Aktuelle Statistiken und internationale Vergleiche zeigen:
Gesundheitsschutz ist immer noch kein zentrales Thema für viele österreichische Betriebe – trotz alarmierender Zahlen!
Etwa acht von zehn Erwerbstätigen sind in der Arbeit einem körperlichen oder psychischen Gesundheitsrisiko ausgesetzt.
Als Hauptbelastung gilt hoher Zeitdruck. Die AK fordert mehr Verantwortungsbewusstsein der Betriebe, verstärkte Kontrollen durch das Arbeitsinspektorat und schärfere Strafen bei Verstößen gegen den Gesundheitsschutz.
Die Gefahr, durch Arbeit krank zu werden, ist in Österreich hoch: Laut Statistik Austria sehen 73 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein Risiko, durch den Job körperlich krank zu werden. 40 Prozent befürchten, psychisch krank zu werden. Laut Arbeitsklima Index leidet die Hälfte der Beschäftigten unter Zeitdruck. 27 Prozent haben ein Problem mit seelisch belastender und aufreibender Arbeit und ebensoviele leiden unter zu wenig Unterstützung durch Vorgesetzte und überlangen Arbeitszeiten.
Körperliche und seelische Belastungen nehmen zu
Als Folge dieser Belastungen kommt es immer häufiger zu psychischen Erkrankungen. AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer warnt: „Die Zahl an Krankenständen aufgrund von Burn Out oder Depressionen steigt seit Jahren und damit für die Betroffenen das Risiko, den Job zu verlieren. Neben den seelischen sind auch die körperlichen Belastungen stark im Steigen.“
Die häufigsten körperlichen Belastungen am Arbeitsplatz sind laut Statistik Austria starke Anstrengung für die Augen (35 Prozent), Hantieren mit schweren Lasten und Arbeiten in schwieriger Arbeitshaltung (je 27 Prozent). Die schwerwiegendsten Folgen dieser Belastungen sind Rückenbeschwerden. 32 Prozent der von Statistik Austria Befragten geben an, darunter zu leiden. An zweiter Stelle folgen Schmerzen im Nacken und in den Armen (19 Prozent). Körperliche Belastungen verursachen aber auch psychische Probleme wie Stress, Depressionen und Angstzustände.
Arbeitsbedingungen unter die Lupe nehmen
Für AK-Präsident Kalliauer ist klar: „Es liegt in der Verantwortung der Betriebe, auf den Gesundheitsschutz ihrer Beschäftigten zu achten.“ Das sehen nicht alle Unternehmen so. Manche heimische Betriebe beschäftigen sich deutlich zu wenig mit ihren Arbeitsbedingungen: EU-weit machen 76 Prozent der Unternehmen eine ständige Evaluierung ihrer Arbeitsbedingungen, mit dem Zweck, mögliche Gefahren für den Gesundheitsschutz der Beschäftigten zu erkennen. In Österreich tun dies nur 56 Prozent der Unternehmen.
Rund 80 Prozent der österreichischen Betriebe sind bei der Evaluierung psychischer Belastungen säumig – und das trotz einer klaren gesetzlichen Verpflichtung seit 2013. Die AK fordert daher eine Aufstockung der Zahl an Arbeitsinspektoren/-innen, damit diese ihren Aufgaben hinsichtlich regelmäßiger Kontrollen und wirksamer Sanktionen auch gerecht werden können.
Arbeitsinspektorat muss auch durchgreifen können
Die Menschen müssen immer länger arbeiten, bevor sie in Pension gehen können. Viele erreichen aber das gesetzliche Pensionsalter nicht in einem aufrechten und aktiven Beschäftigungsverhältnis, weil die Arbeit sie zunehmend krank macht.
Die AK fordert daher unter anderem die Einrichtung des Arbeitsinspektorats als Behörde, die auch befugt ist, bei Rechtsverletzungen Verwaltungsstrafverfahren zu verhängen und Strafbescheide zu erlassen. Weiters müssen die Strafen verschärft werden, wenn krankmachende Arbeitsbedingungen nicht abgestellt und Arbeitnehmerschutzbestimmungen nicht eingehalten werden.
Außerdem braucht es mehr Mitbestimmung beim Gesundheitsschutz. Betriebsräte/-innen müssen bei der Evaluierung der körperlichen und psychischen Belastungen besser eingebunden sein und nachhaltiger eingreifen und verändern können.
(Information der AK OÖ., 14.04.2015)
Selbstgefährdung und Selbstausbeutung
Personalknappheit und die Angst, den eigenen Job zu verlieren, zwingen Arbeitnehmer vermehrt dazu, ihre Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Eine aktuelle Untersuchung der deutschen Bertelsmann-Stiftung liefert alarmierende Ergebnisse. Für Österreich fehlen aktuelle Zahlen, AUVA-Arbeitspsychologe Herbert Friesenbichler ist jedoch überzeugt, dass die Befunde im Wesentlichen auch hierzulande gelten.
Bertelsmann befragte 1.000 deutsche Arbeitnehmer in einer repräsentativen Studie. Laut den Ergebnissen legt ein Viertel der Vollzeitbeschäftigen ein zu hohes Arbeitstempo vor. Langfristig, so die Interviewten, sei das nicht durchzuhalten. 18 Prozent stoßen oft an ihre Leistungsgrenzen, 23 Prozent machen keine Pausen. Jeder Achte kommt sogar krank zur Arbeit. Damit wachse bei vielen die Gefahr, die eigene Gesundheit zu gefährden, so das Ergebnis der Studie.
Ausnahmeleistungen werden zum Maßstab
42 Prozent beklagten, dass das Arbeitsumfeld durch die Erwartung an steigende Leistungsziele geprägt werde. Jeder Dritte weiß nicht mehr, wie er den Ansprüchen gerecht werden soll. Werden zu hohe Ziele dennoch erreicht, gelten diese sofort als neuer Maßstab. Aus diesem Teufelskreis gebe es kein Entkommen, glaubt jeder zweite Arbeitnehmer. 51 Prozent der Befragten geben an, keinen oder nur geringen Einfluss auf ihre Arbeitsmenge zu haben. Über 40 Prozent sagen das auch über ihre Arbeitsziele.
Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass die Studie mit kleinen Abweichungen auch auf Österreich umzulegen ist, sagte AUVA-Experte Friesenbichler gegenüber ORF.at. Denn Deutschland und Österreich ähneln einander sowohl bei der Struktur der Betriebe als auch bei Arbeitszeiten und sozialen Rahmenbedingungen sehr.
Flucht aus Stress durch Drogenkonsum
Formen der Selbstgefährdung beobachtet Friesenbichler im Umgang mit Beschäftigten viele: einerseits die Bereitschaft von Arbeitnehmern, aus Angst vor Arbeitsplatzverlust krank zur Arbeit zu gehen, andererseits den Konsum von leistungssteigernden Mitteln ebenso wie Beruhigungsmitteln und Drogen, etwa Alkohol, um „die graue Welt mit einem rosa Filter“ zu sehen. Das seien „durchaus gängige“ Formen der Selbstgefährdung. Eine weitere sei die Selbstausbeutung, etwa indem über das Maß hinaus gearbeitet werde – das treffe, so der Experte, besonders Arbeitnehmer in prekären Verhältnissen.
Friesenbichler beobachtet jedenfalls, dass Arbeitnehmer über zunehmenden Druck klagen, hervorgerufen durch eine knappe Personaldecke, aber auch durch hohe und in vielen Fällen stark variierende Arbeitsmengen. Wenn ein Unternehmen einen Auftrag annimmt, obwohl dafür gar nicht die Kapazitäten vorhanden sind, werde der Druck eins zu eins an die Mitarbeiter weitergegeben. Betroffen sind aus seiner Sicht vorwiegend die Branchen Industrie, Logistik, Transport, Versandhandel und der Bau.
Manager haben’s leichter
Die Annahme, dass großer Stress und Burn-out eine Managerkrankheit seien, ist aus seiner Sicht ein völliger Trugschluss. Die Ebenen darunter seien wesentlich stärker betroffen. Führungskräfte „sind besser dran“, weil diese größere Dispositionsmöglichkeiten hätten. Den „Letzten in der Kette“ hingegen treffe es am stärksten.
Verbessern lässt sich die Situation aus Sicht von Friesenbichler durch zwei Maßnahmen: einerseits durch die Kontrolle der gesetzlichen Vorgaben; andererseits sei auch mehr Aufklärung auf Managementebene wichtig. Arbeitgebern müsste klar werden, was es langfristig für das Unternehmen bedeutet, wenn seine Mitarbeiter ständig unter Stress stünden und demotiviert seien. Unternehmen profitierten schließlich langfristig davon, wenn ihre Mitarbeiter gesund sind. Allerdings, räumt Friesenbichler ein, sei das auch nur dort relevant, wo Mitarbeiter nicht sofort beliebig austauschbar sind.
(Information gesehen auf orf.at, 17.03.2015)