"Zu wenige Patienten – dann bleibt's zu Hause?!"
Manche Themen beschäftigen den Betriebsrat über Jahre hinweg.
Und über so ein Thema, das aber nur den Bereich der Pflege auf den Stationen betrifft, wollen wir hier mal berichten.
In regelmäßigen Abständen werden wir von den MitarbeiterInnen auf den Abteilungen auf folgende „Unsitte“ angesprochen:
Wenn der Patientenstand mal etwas niedriger ist, werden die MitarbeiterInnen im Auftrag der Pflegedienstleitung angerufen und es wird ihnen mitgeteilt, dass sie den im Dienstplan fixierten Nachtdienst nicht anzutreten brauchen. Somit ist dann nur eine einzige Kollegin für die ganze Station zuständig und diese hat natürlich dafür umso mehr Arbeit.
Der Betriebsrat hat sich damit schon x-mal befassen dürfen, z. B. im November 2007, Jänner 2008, September 2008, November 2009, Juli 2010 und zuletzt am 11. Oktober 2010. Das Thema zieht sich also wie ein Strudelteig, seit wir in das neue Haus übersiedelt sind. Auch haben schon Gespräche der BR-Vorsitzenden mit der Pflegedienstleitung stattgefunden – dort wurde immer wieder betont, dass es freiwillig ist und dies auch die MitarbeiterInnen so wünschen.
Rein rechtlich ist es halt so, dass – sobald der Dienstplan fixiert ist – man ein Recht auf Arbeit hat. Und wenn man sagt, man kommt in den Dienst wie geplant, kann der Dienstgeber dagegen letztendlich auch nichts unternehmen. Manche machen das auch so.
Jedoch gibt es ja viele jüngere und vor allem noch befristete Kolleginnen, die sich dies allerdings nicht trauen – da sie negative Konsequenzen befürchten – und die dann dem „Vorschlag“, zu Hause zu bleiben, zustimmen. Somit werden dann auch vorzugsweise nur diese Kolleginnen angerufen.
Wenn dies jetzt aber im Monat mehrfach passiert, so führt dies letztlich auch zu finanziellen Nachteilen. Weiters verlieren die Betroffenen die Gutstunden – manche sind inzwischen im Minus-Bereich – von einer ordentlichen Planung kann hier auch keine Rede mehr sein. Außerdem sollte unserer Meinung ein ev. Gutstundenabbau nur untertags durchgeführt werden.
Diese „Unsitte“ gibt es interessanterweise nur im UKH Linz. Wenn man sich z. B. im UKH Graz oder auch im UKH Klagenfurt umhört, ist man dort ganz erstaunt: dort sind die Abteilungen ständig mit zwei MitarbeiterInnen besetzt.
Betroffen sind bei uns nur MitarbeiterInnen im Bereich der Pflege auf den Stationen.
Oder hat schon mal jemand gehört, dass – wenn irgendwo gerade ein paar Patienten weniger sind – Ärzte, Röntgen-, Schreib- oder sonstiges Personal nach Hause geschickt wurde bzw. zu Hause gelassen wurde?
Wir nicht!
Meine persönliche Meinung zu diesem Thema ist, daß ich
es sehr schade finde, ein für mich und ich nehme an für einen Grossteil der betroffenen Pflegekräfte , gut funktionierendes Dienstplankonzept zu ändern. Noch dazu wurde niemand „gezwungen“ zu Hause zu bleiben! Wenn das einige Kolleginnen so empfunden haben, dann glaube ich eher dass es diesbezüglich Kommunikationsprobleme gibt!!!
Und übrigens würden sich die Arbeitsspitzen (die es natürlich immer wieder geben wird) von genannten Wochenenden auf die Nächte verschieben!! Ich bin davon überzeugt, dass dies nicht zu einer Qualitätssteigerung führt sondern genau gegenteilig!! Ich würde es begrüssen eine Umfrage zu starten bzgl. Mitarbeiterzufriedenheit über das neue bzw. geplante Dienstplankonzept!! Ich möchte mich ebenfalls von betriebsrätlicher Seite vertreten sehen!!
warum kann man für den 2. nd. nicht einen bereitschaftsdienst einführen? dieser bleibt bei bedarf verbindlich zuhause. das ist eine ersparniss für den betrieb und für das personal ist auch was drinn. ansonsten funktioniert das derzeitige dienstplankonzept wirklich ausgezeichnet und ich wünsch mir keinerlei änderung.
Ich persönlich finde das derzeitige Dienstplankonzept sehr gut, ich kann nur sagen dass es niemals ein Muss war bei wenig Patientenstand zu Hause zu bleiben.
Eine Mitarbeiterumfrage in Form von Fragebögen wäre erstrebenswert(zur Erhebung des Ist-Zustandes, wieviel Kollegen/inen wirklich unzufrieden sind mit der derzeitigen Situation
Ich kann für mich das jetzt angewandte Dienstplan Konzept nur begrüssen. Da es mir frei steht ob ich wenn es der Patientenstand erlaubt zu Hause bleibe oder den Dienst antrete zum einen, zum anderen kann ich darauf zählen dass wenn ich einmal alleine den Nachtdienst verrichte das es vom Patientengut auch möglich ist alleine zu sein.
Es werden Mitarbeiterbefragungen durchgeführt, was man so ändern könnte,damit das allgemeine Wohlbefinden des Personals gesteigert wird, und somit Fälle von z.B Burnout verhindert werden können.
Ich hätte da ein paar Vorschläge:
-Selbst gewählte Arbeitsstundenanzahl, bzw.die Möglichkeit Arbeitsstunden zu verringern
-Nachtdienste mit 2! Plegepersonen
-Fixe Arbeitsverträge
Ich weiss das diese Themen sehr heikel sind und schon gar nicht von Plegepersonen mit befristeten Arbeitsvertrag angesprochen werden.
Es ist mir aber sozusagen auf der Zunge gelegen, und vieles kann man auf die Dauer leider nicht „herunterschlucken“!
Ist die Reaktion auf diese Problematik „das schon 2007 erarbeitete Konzept“ (ihr habt sicher auch alle die Mail erhalten…) umzusetzten? Und wo bleibt da der Vorteil für das Stationspersonal? Warum betrifft das lediglich das UKH Linz? Ich blicke da nicht mehr durch und kann nur den Kopf schütteln über diese Vorgehensweise. Qualität in der Pflege und die Arbeitnehmer-Zufriedenheit steigert dies sicherlich nicht.
Heisst das eigentlich, dass wenn man mit gegenwärtigen Verhältnisen nicht zufrieden ist, man lieber den Mund halten sollte, denn sonst wirds nur noch „schlechter“(es entsteht schon das Gefühl, als würden die da oben sagen, ‚den zeigen wirs noch‘)?
Endlich wurde das Thema einmal angesprochen – und hoffentlich in unserem Interesse(Recht auf Arbeit) gelöst. Die jetzige Situation ist sicher nicht von den Mitarbeitern so gewünscht!!!