Interview mit AUVA-Obmann KommR Römer

AUVA-Obmann Römer

Jahreswechsel:
Zeit für einen kurzen Rückblick, Zeit für einen Blick voraus. Das AUVA-Sicherheitsmagazin sprach mit AUVA-Obmann KommR Renate Römer.

Und da wir annehmen, dass nicht alle dieses Magazin lesen, haben wir das Interview zum jederzeitigen Nachlesen auch hier abgespeichert.

Sicherheitsmagazin: Frau Obmann, in wenigen Tagen geht das zweite Jahr Ihrer Obmannschaft zu Ende. Wie war es?

Römer: Alles in allem ein bewegtes, aber gutes Jahr. Die Wirtschaft hat sich leicht erholt, die Beschäftigtenzahl ist wieder gestiegen und damit auch unsere Beitragseinnahmen.
Wir haben das Sparbudget übertroffen und werden nahezu ausgeglichen bilanzieren.

Sicherheitsmagazin: Sie sind mit Ihrem Team angetreten, um aus der AUVA, in deren Namen das Wort „Anstalt“ steckt, ein Unternehmen zu machen. Sind Sie mit dem Fortschritt zufrieden?

Römer: Wir sind auf dem absolut richtigen Weg.  Bedingt  durch gesetzliche und finanzielle Rahmenbedingungen, an die wir uns zu halten haben, ist es aber nahezu unmöglich, aus einem Sozialversicherungsträger ein gewinnorientiertes Unternehmen zu machen.
Diese Realität hindert uns jedoch nicht daran, die uns möglichen Schritte zu tun!

Sicherheitsmagazin: Zum Beispiel?

Römer: Zum Beispiel die Zentralisierung des Einkaufs. Durch diese Maßnahme konnten wir – ohne Qualitätsverlust – beachtliche Preisvorteile erzielen.
Oder die Bündelung des Verrechnungswesens und der Personalverwaltung.
Im Zeitalter der elektronischen Datenerfassung und der Kommunikation haben wir Parallelstrukturen hinterfragt und lösen diese schrittweise auf.

Sicherheitsmagazin: Was werden die Schwerpunkte 2011 sein?

Römer: Die AUVA ist in Sachen Prozessoptimierung gut unterwegs. Im kommenden Jahr werden wir die im Herbst dieses Jahres begonnene Standortanalyse unserer Unfallkrankenhäuser und Rehabilitationszentren vorantreiben.

Dabei geht es darum, die ausgezeichneten medizinischen Angebote unserer Häuser auf die individuellen Gegebenheiten am jeweiligen Standort abzustimmen.
Nur so können wir unsere knappen Ressourcen optimal einsetzen.

Sicherheitsmagazin: Und was wünschen Sie sich für das kommende Jahr?

Römer: Mein größter Wunsch ist eine gerechte, den Leistungen unserer Häuser entsprechende Finanzierung.
Auf Basis der geltenden Rechtslage subventionieren wir die Krankenkassen mit jährlich rund 290 Millionen Euro.
Dies durch die Tatsache, dass wir für die Behandlung von Freizeitunfallopfern in unseren Krankenhäusern nur einen Bruchteil unserer Kosten refundiert bekommen,  für die Behandlung von Arbeitsunfallopfern in fremden Krankenhäusern aber ein Vielfaches der tatsächlichen Behandlungskosten zu zahlen haben.
Zur gerechten Finanzierung brauchen wir dringend die bereits vielfach geforderte Gesundheitsreform. Und das bald.
(siehe auch www.sicherheitsmagazin.at)

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