Betriebsklima: Mitarbeiter ans Unternehmen binden

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Innere Kündigung verursacht jährlich für die Unternehmen große Verluste. Passive und teilnahmslose Arbeitskräfte trüben das Betriebsklima und bringen kaum Leistung.

Dem entgegenwirken kann man mit einer funktionierenden Dialogkultur. Und man muss Wege finden, wie man seine Mitarbeiter an den Betrieb bindet.

Einen neuen Beschäftigten zu gewinnen, kostet bis zu fünf Mal mehr als einen Bewährten zu halten. Loyale und engagierte Mitarbeiter sind schließlich der Schlüssel zum Erfolg. Spaß und Freude an der Arbeit können aber weder erzwungen noch erkauft werden. Innere Kündigung entsteht aufgrund eines langen Prozesses vieler kleiner Nichtbeachtungs-, Zurücksetzungs- und Zurückweisungserlebnisse.

Eine wichtige Funktion für das Betriebsklima haben die Führungspersonen. In ihnen müssen die Mitarbeiter eine Vertrauensperson sehen. Wer daran zweifelt, zieht sich schnell in die innere Kündigung zurück.

Frustierte Seelen bringen keine Leistung
Damit der Zustand der inneren Kündigung nicht eintritt, brauchen vor allem die Führungskräfte Motivation. Die Mitarbeiter müssen nicht nur über den Verstand angesprochen werden, sondern vor allem auch über die Gefühlsebene. Das Selbstwertgefühl ist für die Motivation und Leistungsbereitschaft besonders wichtig. Mitarbeiter, die emotional nicht an das Unternehmen gebunden sind, denken, dass ihre Meinung ohnehin kein Gewicht hätte.

Veränderungsprozesse
Um dem wirksam entgegenzuwirken, können die Mitarbeiter um ihre Meinung gefragt werden, in die betriebliche Vorbereitung, Umsetzung und auch in die Nachbearbeitung von Entscheidungen mit eingebunden werden. Wenn Veränderungsprozesse in Gang gesetzt werden, ohne dass die Mitarbeiter miteinbezogen werden, läuft der Prozess schief. Die Belegschaft braucht auch Zeit, um Luft zu holen und sich mit Neuem auseinanderzusetzen. Wer schlecht informiert ist, fühlt sich von den Veränderungen überrollt. Das wiederum führt zu Unsicherheit im Betrieb und zu einem Gefühl der Ohnmacht. Die innere Distanz zum Chef wird schnell zur inneren Kündigung.

Vorbildfunktion
Als Führungsperson ist man maßgeblich am Betriebsklima beteiligt. Wer authentisch bleibt und den Mitarbeitern kommuniziert, dass alle an einem Strang ziehen, blickt in die richtige Richtung. In Krisenzeiten gilt es, ebenso einen kühlen Kopf zu bewahren und die Mitarbeiter so schnell wie möglich darüber in Kenntnis zu setzen. Wichtig ist auch, die Leistungsträger nicht zu übersehen. Diejenigen, die jammern und sich ständig beklagen, bekommen meist mehr Aufmerksamkeit als jene, die ihre Arbeit unauffällig erledigen und maßgeblich am Erfolg beteiligt sind.

Anerkennung als Ursprung der Motivation
Firmenautos oder Prämien sind als Motivation nicht geeignet. Mitarbeiter wetteifern um Bonuszahlungen und arbeiten mehr gegeneinander anstatt miteinander. Attraktive Unternehmen überzeugen nicht nur durch materielle Anreize, sondern sind bemüht, immaterielle Vorteile für ihre Mitarbeiter zu schaffen. Das Motto lautet: Ein gutes Unternehmen lobt.

Mitarbeiter, die Verantwortung tragen und am Ergebnis einer Aufgabe beteiligt sind, können ihre kreativen Köpfe nutzen und engagieren sich mehr in der Arbeit. Durch Selbstbestimmung, Eigenverantwortung, Anerkennung und realisierbare Ziele steigen die Freude an der Arbeit und das Engagement wieder.
(Artikel gesehen in der Regionalzeitung Tips/Gmunden, 6. Woche 2012)

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