„Offensive Gesundheit“ startet Strukturdialog mit dem Gesundheitsministerium

Gewerkschaften fordern mehr Personal und hochwertige Versorgung für alle!

Erst vergangene Woche warteten VertreterInnen der Initiative „Offensive Gesundheit“ vor dem Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, um mehr Personal im Gesundheitswesen und in der Langzeitpflege sowie die qualitativ hochwertige Versorgung der Menschen in Österreich zu fordern. „Aufgrund dieser Aktion haben wir binnen Stunden einen Termin bei Herrn Minister Anschober bekommen“, verrät Josef Zellhofer, Mitinitiator der Offensive und Bundesvorsitzender der ÖGB/ARGE-FGV Gesundheits- & Sozialberufe.

Teilnehmer des neuen Strukturdialogs sind neben dem Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz die Vertreter der „Offensive Gesundheit“: die ÖGB/ARGE-FGV Gesundheits- und Sozialberufe sowie die Gewerkschaften GÖD-Gesundheitsgewerkschaft, GPA-djp, Gewerkschaft vida und younion HGII – Team Gesundheit sowie auch die Arbeiterkammer Wien und die Ärztekammer für Wien.

Roadmap Gesundheit 2020
Nach gemeinsamer Zusammenkunft steht nun die Roadmap Gesundheit 2020“. Die Roadmap soll ein zukunftssicheres System für Gesundheit und Langzeitpflege in Österreich schaffen. Sie verfolgt das Ziel, das Bundesministerium inhaltlich mit Argumenten und Umsetzungsvorschlägen zu unterstützen und damit strukturell wichtige Schritte zu setzen. Vor allem im Hinblick auf die Budgetverhandlungen im Herbst 2020, damit entsprechende Mittel bereitgestellt werden können.

Gesundheitssystem betrifft alle
„Gerade in der Corona-Zeit hat man gesehen, wie sensibel unser Gesundheitssystem ist“, sagt Zellhofer. Umso bedeutender ist es, mehr Ressourcen und bessere Arbeitsbedingungen anzubieten. Diese Idee ist auf fruchtbaren Boden gefallen. „Die Stimmung war sehr konstruktiv“, schildert Zellhofer die Gespräche mit dem Ministerium.

Wie es nun weitergeht
Alle 14 Tage treffen sich die ExpertInnen der Offensive Gesundheit mit dem Stab des Ministeriums zum Austausch. „Wir sind auch bereit, in den Sommermonaten in den Dialog einzutreten und nicht erst im Herbst“, bekundet Zellhofer. Er erwartet sich, dass die Vorschläge, vor allem aber das 6-Punkte-Programm, von Seiten des Ministeriums angenommen werden.

Damit unser Gesundheitssystem auch in Zukunft fit bleibt, legt die „Offensive Gesundheit“ ein Sechs-Punkte-Forderungsprogramm auf den Tisch:

 

 

  • Mehr Personal – mit klaren österreichweiten Regeln
  • Weiterentwicklung des Gesundheits- und Pflegesystems
  • Mehr und attraktivere Ausbildungsplätze
  • Deutlich mehr Geld fürs Gesundheits- und Pflegesystem
  • Bessere Arbeitsbedingungen
  • Ressourcen- und Ausrüstungs-Engpässe (z.B. bei Schutzkleidung) unbedingt vermeiden 

Kurier: Der „langsame Tod“ des Böhler-Spitals!

Kritik an Krankenhaus-Struktur. Mitarbeiter des Böhler-Spitals protestieren gegen die Leistungskürzungen im traditionsreichen Unfallkrankenhaus – die AUVA verteidigt die Umstrukturierungen
Wien wächst. 2027 wird die Bundeshauptstadt zur Zwei-Millionen-Metropole werden. Doch die Zahl der Krankenhausbetten wird sinken – zumindest an einzelnen Standorten.

Treffen wird es allen voran ein besonders prominentes Krankenhaus: Das Lorenz-Böhler-Spital in der Brigittenau, seit vielen Jahrzehnten Synonym für erstklassige Versorgung von Unfallverletzungen. Damit könnte es bald vorbei sein, befürchtet die Belegschaft. Grund: Die AUVA (Allgemeine Unfallversicherungsanstalt) hat, wie berichtet, vor drei Jahren das Böhler und das Krankenhaus Meidling zu einem Traumazentrum fusioniert. Die Unfallchirurgie soll plangemäß in Meidling gebündelt werden, das Böhler zu „Wiens größer Ambulanz“ umgewandelt werden.

Weiters soll es in dem Spital im 20. Bezirk Beobachtungs-, Pflege- und Remobilisationsbetten geben. Darüber hinaus sollen beide AUVA-Häuser künftig eng mit den Wiener Gemeindespitälern kooperieren. Die Detailplanung soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein, sagt Richard Gauss, Geschäftsführer des Wiener Gesundheitsfonds, zum KURIER, der seitens der Stadt in der Reform involviert ist.

Heftiger Protest
Gar nicht einverstanden ist die Belegschaft des Böhler-Spitals. Von einem „langsamen Tod“ des Traditionshauses ist intern und gegenüber dem KURIER die Rede. Belege dafür gab es zuletzt viele, beklagen sie: Die Zahl der Intensivbetten wurde von zehn auf sechs reduziert, die Zahl der Anästhesisten halbiert, was eine Versorgung von „frischverletzten Patienten kaum mehr möglich“ mache. Auch geplante Operationen könnten nur mehr „nach monatelangen Wartezeiten“ durchgeführt werden, kritisieren die Mitarbeiter, die eine massive Benachteiligung zugunsten des zweiten Standortes in Meidling orten. Das zeige auch die Sperre des Schockraums, die von Samstag bis Dienstag verordnet wurde. Die Patienten wurden ins UKH Meidling weitergeleitet, heißt es in einem Schreiben, das dem KURIER vorliegt.

Seitens der AUVA verweist man auf personelle Engpässe, die in den vergangenen Monaten aufgrund von Langzeit-Krankenständen und Pensionierungen aufgetreten seien. „Dieser konnte mittlerweile aber behoben werden. Die Versorgung der Patienten war zu jedem Zeitpunkt gewährleistet“, sagt eine Sprecherin. Die während der Corona-Krise verschobenen Operationen würde man nun sukzessive nachholen.

Gleichzeitig verteidigt sie die Umstrukturierung: „Mit dem Traumazentrum Wien geht die AUVA den Weg einer modernen, integrierten Unfallversorgung“, sagt die Sprecherin. „Die Versorgung der Patienten in beiden Häusern wird aufeinander abgestimmt weiterentwickelt.“

Auch seitens der Stadt Wien will man nichts von einem Aus des Böhler-Spitals wissen: „Es ist ein Fixstarter im Wiener Gesundheitswesen, das als bettenführendes Haus erhalten bleiben muss“, betont Gauss. Er will auch keine Indizien dafür erkennen, dass man das seitens der AUVA anders sehen würde.

Aufgaben bündeln
Gleichzeitig betont er die Notwendigkeit von Umstrukturierungen: Die Bündelung bestimmter Aufgaben an einem Standort soll für höhere Fallzahlen, damit einhergehend mehr Routine und letztlich mehr Qualität sorgen.

Dass im Zuge der Neuverteilung der Aufgaben die Bedeutung und die Expertise des renommierten Böhler-Spitals verloren geht, fürchtet er nicht. „Es wäre zu hinterfragen, was an einem akutgeriatrischen Schwerpunkt schlechter sein soll als an einem unfallchirurgischen“, so Gauss. Entscheidend sei vielmehr, dass in Summe die unfallchirurgische Versorgung der Stadt Wien nicht gefährdet sei.
(Information gesehen im Kurier, 14.07.2020)

Aktuelle Mitarbeiter-Information des Angestellten-Betriebsrates UKH Linz!

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!
Auch wenn der Virus Covid-19 Einiges lahmgelegt hat, waren wir vom Zentralbetriebsrat und Betriebsrat nicht untätig.

So konnten wir in den letzten Monaten Vieles für Euch verhandeln und erreichen!

1) Die Klage Vordienstzeiten vor dem 18. Lebensjahr wurde gewonnen. Viele von Euch haben dazu schon die Benachrichtigung der AUVA und vor allem die Nachzahlung erhalten

2) Auch die zweite Klage, Anrechnung der einschlägigen Vordienstzeiten, wurde gewonnen und wird derzeit von der AUVA bearbeitet. Die Auszahlungen werden voraussichtlich im Herbst erfolgen. Bei beiden Klagen handelt es sich um Auszahlungen in Millionenhöhe. Nur gemeinsam mit der GPA-djp, die uns Rechtsbeistand gewährt hat, konnten wir diese Summen erstreiten. Es zahlt sich also aus, bei der Gewerkschaft zu sein. Wer bis jetzt noch nicht dabei ist, sollte dies schleunigst tun. Anmeldungen werden im Betriebsratsbüro jederzeit angenommen.

3) Rückwirkende Anrechnung der Umkleidezeit: Nach Verhandlungen mit der AUVA-Generaldirektion ist es uns gelungen, für all jene Dienste, die keine Umziehzeit beinhalten (alle Dienste ohne Rüstzeit) eine rückwirkende Anrechnung von 14 Minuten pro Dienst als Zeitguthaben zu erhalten. Für jeden Dienst von 6 Stunden und weniger bzw. Dienst, der keine Rüstzeit enthält, wird von Jänner 2017 bis Februar 2020 je 14 Minuten in das Zeitguthabenkonto verrechnet.

4) Derzeit laufen Gespräche und Verhandlungen im Dachverband der Österreichischen Sozialversicherung zu diversen Themen rund um unsere Dienstordnung. Dabei haben wir auch eine Prämie für die Beschäftigten während der Coronakrise gefordert. Die derzeit in den Medien zugesagte Prämie von € 500.- für alle Pflegeberufe in Oberösterreich betrifft leider nicht die AUVA Beschäftigten. Diese Prämie wird nur den Landesbedienstete und jenen Spitälern ausbezahlt, die vom Land finanziert werden, das UKH Linz fällt nicht darunter.

Wir hoffen aber, dass es uns gemeinsam mit der Gewerkschaft gelingt, auch da eine angemessene Wertschätzung der Leistungen aller AUVA-MitarbeiterInnen zu erreichen.

Nun ist die Gesundheits- und Wirtschaftskrise noch lange nicht ausgestanden und auch die AUVA hat mit enormen finanziellen Verlusten zu kämpfen. Dennoch konnten wir gemeinsam mit der Generaldirektion, Landesstellendirektion und Kollegialen Führung im UKH Linz immer wieder für sozial verträgliche Lösungen bei Problemlagen sorgen. Dies soll auch weiterhin so geschehen und dafür werden wir uns vom Angestelltenbetriebsrat auch weiterhin einsetzen.

Wir möchten uns bei Euch allen für die unglaublich tolle Arbeit während der Krisenmonate, Eure Flexibilität und Euren Einsatz herzlich bedanken!

BRV Martina Kronsteiner & ihr Betriebsratsteam

Mitarbeiter-Information des AUVA-Zentralbetriebsrats Juni 2020

Liebe Kollegin, lieber Kollege!
Schön langsam kehrt Ruhe ein und wir bewegen uns Schritt für Schritt auf eine Normalität hin, die wir uns auch vor wenigen Monaten nicht vorstellen konnten, die uns jetzt aber nicht mehr so fremd ist. Wirtschaftlich, sozial und politisch werden wir alle noch eine Weile an Corona zu knabbern haben. Und wir werden hoffen müssen, dass uns ähnliche Bedrohungen künftig erspart bleiben. Anderseits – es hätte alles viel schlimmer kommen können. Da reicht ein Blick nach Italien.

Wie rasch plötzlich eingefahrene Geleise verlassen werden können, haben wohl nur Wenige erwartet und noch Weniger konnten sich vorstellen, was auf sie zukommt. Unterricht zu Hause? Wie kann ich denn meinem Kind, das sich auf die Mathematik-Matura vorbereitet helfen, wenn ich selbst mich nicht mehr erinnern kann, wie Integrale aufzulösen sind? Wie soll ich mit einer Siebenjährigen lernen, wenn daneben ein Dreijähriger meine Aufmerksamkeit fordert, was mache ich mit den Kindern am Nachmittag? Wie stelle ich die Pflege für meine Eltern sicher?

Hunderttausende Menschen wurden binnen weniger Tage arbeitslos oder in Kurzarbeit geschickt. Nur findet sich nun so rasch kein Job, in den diese Menschen zurückkehren können. Unternehmen sind teils vorsichtig, teils schlecht ausgelastet. Noch immer sind mehr als 500.000 Menschen in Österreich arbeitslos und 1,3 Millionen Menschen in Kurzarbeit. Die wirtschaftliche Situation in Österreich hat natürlich auch Auswirkungen auf die Beiträge, die an die AUVA überwiesen werden. Das führt zu einem riesigen Loch in den Kassen der AUVA. Die AUVA wird sich an die Politik wenden müssen, wird sich Geld leihen müssen. Und es würde mich wundern, wenn dafür die Politik keine Gegenleistung einfordern würde.

Innerhalb der AUVA konnten wir – dank der Unterstützung und Zusagen der Generaldirektion – die Ängste der Beschäftigten rasch reduzieren. Kein Personalabbau, sogar Rücktritte von vereinbarten Urlauben waren möglich und es gab großzügige Regelungen, wenn jemand bereit war, Zeitausgleich oder Urlaub abzubauen. In diesem Zusammenhang möchte ich mich ausdrücklich bei der Generaldirektion bedanken, bei mehreren Alternativen zumeist jener Möglichkeit nachzugehen, die für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hilfreich war. Danke aber auch an jene unmittelbaren Führungskräfte, die diese Anordnungen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umsetzten. Read more

Betriebsausflug Burgenland im September 2020 – aktuelle Information!

Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Wir übermitteln Euch für den zweiten Termin unseres Betriebsausfluges den aktuellen Stand bzw. das geplante Programm.
Nach heutigem Stand kann der Ausflug wie folgt stattfinden:

St. Martins Therme & Lodge
inklusive Shopping-Möglichkeit, Seewinkel-Safari & Musicalbesuch in Wien

Termin:
Freitag, 25. September 2020, bis Sonntag, 27. September 2020

Geplantes Programm (Änderungen vorbehalten):

Freitag:
Die Abfahrt erfolgt um 14 Uhr vor dem UKH Linz. Busfahrt nach Frauenkirchen und Zimmerbezug in der schönen St. Martins Therme & Lodge. Für alle Teilnehmer (maximal 50 Personen) haben wir Doppelzimmer zur Einzelbenutzung reservieren können! Das Abendessen erfolgt im Hotel.

Samstag:
Am Vormittag Fahrt ins Designer Outlet Parndorf oder Möglichkeit zum Aufenthalt in der Therme. Am Nachmittag nehmen alle an der Seewinkel-Safari teil. Kompetente Ranger führen uns in die vielfältige Welt des Nationalparks Neusiedler See – Seewinkel ein.
Am Abend kurze Fahrt nach Illmitz, dort gemeinsames Abendessen in einem gemütlichen Stadl.

Sonntag:
Nach dem Frühstück Weiterfahrt nach Wien. Mittagessen gibt’s um 12 Uhr im Bettelstudent. Im Anschluss daran gemeinsamer Musical-Besuch: Im Ronacher wird wieder „Cats“ gespielt, Beginn der Vorstellung ist um 14 Uhr.
Nach dem Musical direkte Heimreise nach Linz.

Anmeldung/Eigenbeitrag:
Die Anmeldung war ja jetzt schon möglich, ein paar Restplätze sind aber noch vorhanden. Der Eigenbeitrag beträgt auch heuer wieder € 100,–, ist direkt bei Anmeldung zu begleichen.

Weitere Informationen im Internet:
St. Martins Therme & Lodge
Designer Outlet Parndorf
Seewinkel-Safari
Musical Cats

Manfred Ahorner, UKH Linz: „Das perfekte Steak in fünf Schritten!“

Manfred Ahorner ist Grillstaatsmeister und Koch. Beim Fleisch weiß er genau, worauf es ankommt – beim Gemüse natürlich auch.
Ein Steak in seiner ursprünglichen Form benötigt keinen Firlefanz. Hitze, Salz und Pfeffer sind ausreichend und heben das Fleisch gebührend auf den aromatischen Thron. Aber Vorsicht! Mit ein paar falschen Schritten begehen Sie Majestätsbeleidigung.

Die OÖ. Nachrichten besuchten Manfred Ahorner zu Hause und schauten dem Grillstaatsmeister und Küchenchef vom UKH Linz über die Schulter.

Ahorner gilt als Grilltausendsassa, besitzt sechs verschiedene Griller und bewirtet stressbefreit bis zu 100 Gäste. Zudem bildet er im UKH Lehrlinge aus: Johanna Hackl wurde eben als eine der besten Österreichs geehrt.

Für die OÖN gibt der Grillkönner fünf Tipps, damit beim Genuss nichts anbrennt.
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Weiterzahlung Gehalt: Mehr Klarheit bei Auslandsreisen!

Mehr Klarheit bei Auslandsreisen
Die Frage, ob Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Auslandsreisen ein Risiko eingehen, ist zuletzt von Fachleuten rege diskutiert worden. Im Zuge eines Treffens von Arbeitsministerium und Sozialpartnern wurde die Rechtslage nun konkretisiert. So muss der Lohn trotz einer Covid-19-Erkrankung nach einem Auslandsurlaub weiterbezahlt werden. Einiges gilt es dennoch zu beachten.

„Sowohl beim Urlaub in Österreich als auch im Ausland gilt:
Hält man sich an die landesüblichen Covid-Vorsichtsbestimmungen, wird man in der Regel keine Probleme mit der Entgeltfortzahlung bekommen“, heißt es in einer Aussendung des Ministeriums.

Wer sich an Bestimmungen hält, hat kein Problem
Bei grob fahrlässigem Verhalten könne es jedoch Probleme in Sachen Entgeltfortzahlung geben, so Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) am Donnerstag gegenüber dem Ö1-Morgenjournal, etwa dann, wenn man „gemeinsam aus einem Gefäß“ trinke, „bei einer Party am Strand“, so die Ministerin.

Bei höherer Reisewarnstufe sieht es anders aus
Keine Sicherung der Entgeltfortzahlung gebe es jedoch, wenn der Arbeitnehmer in einem Land mit Reisewarnstufe fünf oder sechs urlaubt und erkrankt beziehungsweise unter Quarantäne gestellt wird, so Aschbacher. Ein Entlassungsgrund liege im Falle einer Erkrankung aber nicht vor, heißt es vom Ministerium. Generell könne der Arbeitgeber „eine Reise ins Ausland nicht verbieten oder als Entlassungsgrund heranziehen“, so das Ministerium.

Bei einem Urlaub in Österreich sei die Entgeltfortzahlung durch das Epidemiegesetz gesichert. Es soll auch auf der Ministeriumswebsite ein Handbuch mit den konkretisierten Regeln geben. Ein anschließendes Gesetz brauche es nicht mehr, da das Handbuch nur eine Klarstellung sei, sagte ein Ministeriumssprecher zur APA. „Wir haben die bestehenden Regeln so ausgelegt, dass alle klar wissen: Was sind die Spielregeln?“, sagte der Sprecher.

Arbeitsrechtler zuvor uneins
In der Vorwoche hatten Expertinnen und Experten für Arbeitsrecht noch vor dienstrechtlichen Folgen gewarnt. Die Arbeiterkammer (AK) vertrat die Rechtsmeinung, dass es nach einem Auslandsurlaub keine arbeitsrechtlichen Konsequenzen geben kann, selbst dann nicht, wenn Arbeitnehmer oder Arbeitnehmerinnen in einem Gebiet waren, für das eine Reisewarnung gilt. Andere Arbeitsrechtler hatten diesbezüglich zur Vorsicht geraten.

Jenen, die sich in einem Land infizieren, für das eine Reisewarnung besteht, drohten dienstrechtliche Konsequenzen bis zu einer Kündigung, hatte etwa Elias Felten, Vorstand des Instituts für Arbeits- und Sozialrecht an der Universität Linz, gemeint. Reisen in Gebiete, für die es eine Reisewarnung gebe, würden als grob fahrlässig eingestuft, und es seien dann sogar Schadenersatzansprüche seitens des Arbeitgebers denkbar, warnte Birgit Vogt-Majarek, Partnerin bei SMS Rechtsanwälte.
(Information gesehen auf orf.at, 25.06.2020)

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