Neues aus dem Zentralbetriebsrat!

Liebe Kollegin, lieber Kollege! 
Wir möchten in Zukunft dieses Blog auch vermehrt dazu nützen, über aktuelle Themen aus dem AUVA-Zentralbetriebsrat zu informieren.

Heute einige Informationen zu den wichtigsten Neuigkeiten – diese betreffen Sozialfonds 2011, Prozessoptimierung, Standortanalyse, Cook & Chill und unsere Gehaltsverhandlungen.

Sozialfonds 2011: 
In der heutigen VAV (Verwaltungsausschuss des Vorstandes) Sitzung wurde neben zahlreichen wirtschaftlichen und personellen Entscheidungen auch der Sozialfonds für 2011 beschlossen. Nach Gesprächen mit der Generaldirektion ist es gelungen, eine moderate Erhöhung von 1,8% zu erreichen. Der AUVA-weite Sozialfonds, der vom Zentralbetriebsrat und zum Teil auch von den örtlichen Betriebsräten – nach Vorgabe von Richtlinien des Hauptverbandes verwaltet wird – beträgt somit für das Jahr 2011 mehr als 2,5 Millionen Euro. Damit ist sichergestellt, dass wir die Sozialfondsleistungen im gewohnten Ausmaß beibehalten können. Den größten Anteil des Sozialfonds (950.000,- Euro) verwenden wir übrigens für die Essenszuschüsse bei der Personalverpflegung.           

Weitere Schwerpunkte sind Zuschüsse zu Fort- und Weiterbildungen (die wir für heuer auf bis zu € 700,- pro Mitarbeiter erhöhen konnten) und zur Kinderunterbringung. Anträge zu den letzten beiden Punkten kannst Du derzeit bei Deinem Betriebsrat, der Dich übrigens auch gerne über weitere Fragen bzw. Details dazu informiert, einreichen.

Dieser VAV Beschluss ist für uns umso mehr erfreulich, weil sich die AUVA in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation befindet. Wie viele andere Unternehmen auch, sind wir von der Wirtschaftskrise massiv betroffen. Das vor allem dadurch, weil der AUVA  Versichertenstand österreichweit um rund 60.000 Beschäftigte niedriger ist, als das vor der Krise der Fall war. Das bedeutet für die AUVA Beitragseinbußen in Millionenhöhe.

Diese Tatsache hat nunmehr die AUVA dazu bewogen, alle Bereiche zu durchleuchten, zu analysieren und gegebenenfalls neu zu strukturieren. Effizienzsteigerung und Nutzung von Kooperationen sind Stichworte, mit denen wir BetriebsrätInnen in vielen Bereichen der AUVA konfrontiert sind. In zahlreichen Arbeitsgruppen verhandeln wir mit der AUVA diverse Projekte – sie alle sind unter einem großen Projekt zusammengefasst:

Die Prozessoptimierung:
Im Grundsatz ist dazu anzumerken, dass wir seitens des ZBR außer Streit stellen konnten, dass es im Rahmen der Prozessoptimierung weder zu Kündigungen noch zu verschlechternden Versetzungen kommen darf. Es gibt auch eine klare Zusage von Obmann KommR Renate Römer und Generaldirektor DI Peter Vavken, dass der Zentralbetriebsrat in alle Teilprojekte der Prozessoptimierung eingebunden sein muss. Haben Projekte eine unmittelbare Auswirkung auf die Beschäftigten, so werden soziale Abfederungen mit der Belegschaftsvertretung verhandelt.

In Folge möchte ich dir jene Teile der Prozessoptimierung, von denen wir als MitarbeiterInnen im UKH Linz betroffen sind oder sein werden, kurz vorstellen:

Standortanalyse: 
Dazu konnte die grundsätzliche Zusage, dass Standorte an sich nicht in Frage gestellt werden dürfen, erreicht werden. Aussagen wie jene eines Primars der AUVA, der meint, dass isolierte Unfallkrankenhäuser (wie es das Haus, das er leitet, ist) nicht sinnvoll seien, sind dabei freilich wenig hilfreich! – Erste Ergebnisse zu diesem Teilprojekt, wo Kooperationen geprüft und Leistungen analysiert werden, erwarten wir noch Ende dieses Jahres. Der Zentralbetriebsrat hat inzwischen eine Arbeitsgruppe, die die Verhandlungen mit der AUVA führen wird, eingesetzt.

Mit einem Thema, das indirekt aus diesem Projekt resultiert, sind wir aber jetzt schon konfrontiert:

Cook & Chill: 
„Kochen und Kühlen“ ist eine Kochmethode, die insbesondere in Krankenanstalten vermehrt Einzug hält. In der Auswirkung bedeutet das, dass in einer Großküche das Essen hergestellt, dann abgekühlt und somit für 3 Tage haltbar gemacht wird und schließlich mit eigenen Kühlwägen zu den Abnehmern transportiert und dort nur noch aufgewärmt und serviert wird.

Die AUVA ist im Zuge des Neubaus des UKH Meidling auf diese Form der Essenszubereitung aufmerksam geworden. Verstärkt wird das Interesse dadurch, dass die Küche des LBK aber auch jene unseres RW mehr oder weniger sanierungsbedürftig sind. Man prüft nun, ob nicht im neuen UKH Meidling nicht nur für das UM und das RM, sondern auch für die Hauptstelle, für die Landesstelle Wien, das LBK, aber auch für unseren Weißen Hof gekocht werden könnte. Die Anschaffungen für dieses System sind zwar sehr hoch, aber durch die zu erwartenden Personaleinsparungen erwartet sich die AUVA mittelfristig eine deutliche Kosteneinsparung.   

Der Zentralbetriebsrat hat in den bisher stattgefundenen Verhandlungsrunden massive Bedenken gegen das Projekt angemeldet. Wir fürchten deutliche Qualitätseinbußen, eine Reduktion des Speiseangebotes und dass individuelle Essenswünsche nicht mehr berücksichtigt werden können. Wir beziehen uns dabei auf uns vorliegende Expertisen, die wir in Form eines Fragenkataloges an die Generaldirektion übermittelt haben.

Auch dass Cook&Chill zu Verfärbungen und zur Veränderung der Konsistenz von Lebensmittel führen kann, scheint uns wenig appetitanregend. Die AUVA hält dem entgegen, dass AUVA Experten (Diätassistentinnen aus RZ und UKH der AUVA) die gute Qualität dieser Form der Essenszubereitung bestätigen. Man verweist insbesondere auf das UKH Klagenfurt, wo Cook&Chill bereits durchgeführt und von 95% der Patienten als positiv bewertet wird – das Personalessen ist seit Einführung dieses Systems um 20% gestiegen.

Als Zentralbetriebsrat geht es uns freilich zu allererst um die davon betroffenen KollegInnen in den Küchen. Nachdem auch für diesen Bereich Kündigungen und verschlechternde Versetzungen definitiv ausgeschlossen wurden, heißt es nun, das Ergebnis der Überprüfungen abzuwarten und dann in Verhandlungen zu treten. Als Krankenpfleger bin ich aber auch der Überzeugung, dass man zwischen der Essensversorgung in einem UKH, wo die Aufenthaltsdauer bei wenigen Tagen liegt, und jenem eines RZ – bekanntermaßen liegen Patienten hier bis zu einem halben Jahr und länger – unterscheiden muss.

Bei allen diesen Projekten stellen wir als Belegschaftsvertretung den Anspruch an uns, Garant dafür zu sein, dass niemand Angst um seinen Arbeitsplatz oder um negative Auswirkungen im Sinne einer verschlechternden Versetzung haben muss.    

Ist eine Berufsgruppe unmittelbar betroffen, ist es unsere Pflicht, soziale Angebote und Abfederungen zu verhandeln und zu erreichen – das werden wir auch tun!

Gehaltsverhandlungen: 
Im Herbst wird verhandelt. Dienstposten, der Sozialfonds und aber auch die Gehaltssteigerung für das kommende Jahr. Erfreulich empfinde ich persönlich den Gehaltsabschluss der Metaller.

Für die 165.000 Beschäftigten in der Metallindustrie, der Bergwerke- und eisenerzeugenden Industrie, konnte in der dritten Verhandlungsrunde nach einem 17-stündigen Verhandlungs-marathon in den Morgenstunden des 6. November eine Erhöhung der Kollektivvertragslöhne um 2,5% und eine Erhöhung der Ist-Löhne von 2,3% erreicht werden. Dazu gibt es noch eine vom Betriebserfolg abhängige Einmalzahlung zwischen 45,- und 150,- Euro.

Ernüchternd hingegen das Verhandlungsergebnis der Gewerkschaft öffentlicher Dienst für ihre Beamten. Dort gab man sich schon nach der 2. Verhandlungsrunde mit einer durchschnittlichen Lohnerhöhung von 1,03% zufrieden. Da die Steigerung der Beamtenlöhne traditionell als Richtschnur für uns Beschäftigte in der Sozialversicherung hergenommen wird, bin ich auf schwere und möglicherweise sehr langwierige Verhandlungen eingestellt.

Unsere Verhandlungen beginnen übrigens am 3. Dezember und sollen am 13. Dezember finalisiert werden – ob das gelingt, bleibt aber abzuwarten. Schließlich wollen wir auch einige dienstrechtliche Verbesserungen erreichen, aber diesbezüglich verweise ich auf die KV-Informationen von GPA-djp und VIDA.

Es lohnt sich übrigens nicht nur, Mitglied der Gewerkschaft zu sein, sondern das ist auch eine wichtige Unterstützung für uns Gewerkschaftsverhandler bei der bevorstehenden Lohnrunde! 

Mit lieben kollegialen Grüßen
Wolfgang Gratzer 
E-Mail: zentralbetriebsrat@auva.at 
Mobil:   0676/5918354

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