Die Hälfte aller Ärzte leiden an Burn-out

Burn-out

54 Prozent der heimischen Ärzte leiden an Burn-out – einer krankhaften Form von Überlastung. Das zeigt eine neue Studie der Grazer Medizin-Uni. Über 6.000 Mediziner in ganz Österreich wurden dafür befragt.

Tägliches Leid und steigender Druck
Ein Großteil der befragten Ärzte befindet sich laut der Studie in einer ersten Burn-out-Phase, die von emotionaler Erschöpfung gekennzeichnet ist, aber auch stärkere Formen bis hin zu körperlichen Beschwerden machen den Medizinern zu schaffen.

Als Gründe sieht der steirische Ärztekammer-Präsident Wolfgang Routil, „dass wir tagtäglich mit Leid, oft auch mit Ausweglosigkeit und erschütternden Schicksalen konfrontiert sind, gleichzeitig aber der Anforderungsdruck – im Sinn von noch weniger Zeit für den Patienten, noch mehr Einsparungsdruck – auf die Ärzte ausgeübt wird.“

„Keine Ruhezeiten im Nachtdienst“
Besonders betroffen sind männliche Spitalsärzte bis 47 Jahre. Das liege vor allem am täglichen Druck bei der Arbeit, so der steirische Sprecher der angestellten Ärzte, Eiko Meister: „Die Probleme sind vordergründig die Ambulanztätigkeit und die Nachtdienste. Man ist in den Nachtdiensten mittlerweile rund um die Uhr gefordert, es gibt kaum mehr Möglichkeiten zu Ruhezeiten zu kommen. Die Ruhezeiten finden auf einem erhöhten Stresslevel statt, sodass eine vollständige Erholung nicht mehr möglich ist.“

Spitalsreform mit Blick auch auf das Personal
Die Ärztekammer ruft deshalb die Politik dazu auf, bei der Spitalsreform auch an das Personal zu denken und nicht nur an das Sparen. Die Ärztekammer selbst plant ein Präventionsprojekt: Es soll dabei helfen, dass Ärzte vom Behandeln der Patienten nicht selbst krank werden.
(Artikel gesehen auf steiermark.orf.at, 02.05.2011)

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