Arbeitsgesundheitsmonitor: Gesundheitsberufe stark belastend!

Stress

Ausgerechnet jene Berufsgruppe, die sich professionell um die Gesundheitsversorgung anderer kümmert, ist selbst gesundheitlich überdurchschnittlich gefährdet. Beschäftigte in Gesundheits- und Pflegeberufen leiden häufiger unter körperlichen Beschwerden als Arbeitnehmer/-innen in anderen Berufsgruppen. Das ist das Kernergebnis der jüngsten Auswertung des „Österreichischen Arbeitsgesundheitsmonitors“.

AK fordert mehr Aufmerksamkeit für Beschäftigte
AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer fordert entsprechende Konsequenzen aus diesem Ergebnis: „Den Pflege- und Gesundheitsberufen muss größere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die Arbeitgeber in diesem Sektor haben viel mehr für die Gesundheit der Beschäftigten zu tun. Es reicht aber nicht, weitere Angebote für die Gesundheitsförderung zu machen. Wesentlich ist eine Aufstockung des Personals. Denn der Personalengpass ist eine zentrale Ursache zunehmender Belastungen.“

Kreuzschmerzen, Schlafprobleme und Magenbeschwerden
Beschäftigte in den Gesundheits- und Pflegeberufen haben häufiger körperliche Beschwerden als andere Arbeitnehmer/-innen. Besonders negativ betroffen sind innerhalb dieser Gruppe die Pflegeberufe und hier wiederum insbesondere der Bereich der Alten- und Behindertenpflege.

Die am häufigsten genannten körperlichen Beschwerden in den Gesundheitsberufen sind Muskelverspannungen, Kreuzschmerzen, Kopfschmerzen, Erschöpfung, Einschlafstörungen und Magenbeschwerden.

Auch die Seele wird belastet
Neben körperlichen Belastungen treten auch psychische Beeinträchtigungen in den Pflegeberufen häufiger auf als in anderen Berufsgruppen. Während die Gesamtheit der unselbständig Beschäftigten bzw. der Gesundheitsberufe zu 33 Prozent keine psychischen Beschwerden hat, ist dies nur bei 24 bzw. 27 Prozent der Pfleger/-innen der Fall. Hingegen sind Ärzte/-innen deutlich weniger belastet.

Die stärksten Belastungen im Gesundheits- und Pflegebereich sind die dauernd hohe Verantwortung, die hohe Konzentration, der häufige Patientenkontakt, der Umgang mit Leiden und Kranken, die schwere körperliche Anstrengung, einseitige, sich häufig wiederholende und anstrengende Tätigkeiten sowie häufiges Stehen. Zeitdruck und hohe Arbeitsverdichtung sind weitere belastende Faktoren.

Dienstgeber/-innen in den Gesundheitsberufen (vor allem öffentliche) machen ihren Mitarbeiter/-innen ungleich mehr Angebote zur Gesundheitsförderung als die Gesamtheit der Betriebe. Dennoch klagen die Beschäftigten im Gesundheitssektor mehr über körperliche und psychische Beschwerden als Arbeitnehmer/-innen in anderen Bereichen. AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer:

Es darf nicht sein, dass sich Arbeitnehmer, die sich um die Gesundheit anderer kümmern, höheren Gesundheitsrisiken ausgesetzt sind. Deshalb müssen die Arbeitsbedingungen drastisch verbessert werden.

Unterlage zum Download:
Der Österreichische Arbeitsgesundheitsmonitor: Gesundheitsberufe belasten die Gesundheit

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