Bilanz AK-Rechtsschutz Linz: Mehr als 40 Millionen Euro erkämpft

Mehr als 125.000 Arbeitnehmer/-innen aus den Bezirken Linz, Linz-Land und Urfahr-Umgebung haben im Vorjahr Rat und Hilfe bei der Arbeiterkammer gesucht.

Das zeigt die Leistungsbilanz 2013 des AK-Rechtsschutzes Linz.

„Auch und gerade in schwierigen Zeiten können sich die Beschäftigten auf die wirksame und kostenlose Hilfe der AK verlassen“, sagt AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer.

Im vergangenen Jahr wandten sich 125.593 AK-Mitglieder mit arbeits- und sozialrechtlichen Fragen an den AK-Rechtsschutz Linz. Vor allem die telefonische Rechtsberatung hat sich wieder bestens bewährt. Dem Großteil der 98.463 Anrufer/-innen wurde sofort geholfen.

Zu einem persönlichen Beratungsgespräch sind im Vorjahr 19.560 Arbeitnehmer/-innen in die Arbeiterkammer Linz gekommen. 7570 AK-Mitglieder meldeten sich schriftlich oder per E-Mail bei den Rechtsexpertinnen und -experten.

40.739.635 Euro Vertretungserfolg

Bei vielen Arbeitsrechtsproblemen kam zur Beratung die Vertretung. Durch außergerichtliche Interventionen wurden im Vorjahr 1.689.951 Euro an vorenthaltenem Entgelt eingebracht.

Wenn Unternehmen ihren Mitarbeitern/-innen beharrlich Geld schuldig bleiben, müssen die Ansprüche beim Arbeits- und Sozialgericht eingeklagt werden. Auf diesem Wege wurden 2.728.420 Euro erkämpft.

In den Gerichtsverfahren ging es hauptsächlich um offene Löhne und Gehälter, aber auch um Sonderzahlungen, Überstundenentgelte und Abfertigungsansprüche. Doch selbst nach einem rechtskräftigen Urteil ist keineswegs sicher, dass bezahlt wird. In einigen Fällen kommen die Arbeitnehmer/-innen nur zu ihrem Geld, wenn die AK ein Exekutionsverfahren ankündigt oder einleitet.

Außerdem wurden 2013 für Arbeitnehmer/-innen, die von einer Insolvenz in den Bezirken Linz,  Linz-Land und Urfahr-Umgebung betroffen waren, 18,381.391 Euro geholt. Davon entfallen 8.148.930 Euro auf die Insolvenz der Firma dayli, die im Bezirk Linz-Land ihren Sitz hatte. Das bedeutet, dass die Ansprüche aller dayli-Beschäftigten in ganz Österreich durchgesetzt wurden.

In Sozialrechtsangelegenheiten erstritt der AK-Rechtsschutz Linz im vergangenen Jahr 17.939.872 Euro. Dabei ging es hauptsächlich um Pensionsansprüche (Invaliditätspension, Berufsunfähigkeitspension) und Pflegegeld.

Damit hat der AK-Rechtsschutz Linz 2013 an arbeits- und sozialrechtlichen Ansprüchen sowie an Forderungen nach Insolvenzen Zahlungen von insgesamt 40.739.635 Euro erreicht. „Ein trauriger Rekord, der aber beweist, wie unverzichtbar die AK für ihre Mitglieder ist“, stellt AK-Präsident Kalliauer fest.

Zu gering oder gar nicht entlohnt
Immer mehr Unternehmen verletzen das Arbeitsrecht systematisch. Auch in der Rechtsberatung und Vertretung des AK-Rechtsschutzes Linz häufen sich Fälle von dauerhafter Unterentlohnung, falscher Einstufung oder unbezahlter Arbeit.

Hier ein typisches Beispiel
Eine Kellnerin war vollzeitbeschäftigt und leistete darüber hinaus noch zahlreiche Überstunden. Angemeldet wurde sie aber lediglich auf Basis einer 30-Stunden-Woche. Während der zweieinhalbjährigen Beschäftigung erhielt sie weder ein Feiertags- noch ein Krankenentgelt. Auch für die Überstunden gab es keine zusätzliche Entlohnung.

Bei der Beendigung des Arbeitsverhältnisses wurden außerdem die offenen Urlaubstage nicht abgerechnet. Erst nachdem der AK-Rechtsschutz Linz geklagt hatte, lenkte der Arbeitgeber ein. Aufgrund eines gerichtlichen Vergleichs musste er der Kellnerin mehr als 18.000 Euro nachzahlen.
(Information der AK OÖ., 27.01.2014)

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