AUVA-Zerschlagung: Sachverhaltsdarstellung durch SPÖ eingebracht

Der geplante Umzug in ein veraltetes Gebäude macht für SP-Nationalratsabgeordneten Rudolf Silvan keinen Sinn. Er will, dass Staatsanwaltschaft ermittelt.

Aufregung gibt es um einen geplanten Umzug der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) in ein gemietetes Haus des Fonds der Wiener Kaufmannschaft. Die SPÖ vermutet, dass die AUVA damit die Wirtschaftskammer sponsere, weil der Fonds unter der Kontrolle der vom ÖVP-Wirtschaftsbund dominierten Wirtschaftskammer stehe.

Bekannt ist, dass die AUVA plant, die Hauptstelle in der Adalbert-Stifter-Straße und die Wiener Landesstelle in der Webergasse an einem neuen Standort zu vereinen. Als neuer Hauptsitz ist das Haus der Kaufmannschaft am Wiener Schwarzenbergplatz geplant. „Grundsätzlich ein wirtschaftlich vernünftiges Vorgehen“, sagt der SPÖ-Nationalratsabgeordnete Rudolf Silvan.

Allerdings nicht, wenn man bedenkt in welchem Zustand die aktuellen AUVA-Gebäude sind, wie Silvan erklärt: „Es wurden Aufzüge saniert, es wurden Brandschutzanlagen saniert, also die Gebäude sind wirklich in einem sehr guten Zustand.“

Für Silvan ist diese Übersiedlung in das Haus der Kaufmannschaft ein Sponsoring der ÖVP für die Wirtschaftskammer. „Ob die Mietzahlungen der AUVA an die Wirtschaftskammer dem ortsüblichen Preis entsprechen oder ob hier gar ein erhöhter Mietpreis zur Anwendung kommen soll“, wollte Silvan durch eine parlamentarische Anfrage wissen.

Gebäude nicht in gutem Zustand
Interessant findet Silvan, dass einige der Argumente, warum die Wiener Wirtschaftskammer aus dem Gebäude ausgezogen ist, jenes war, dass „die alten Standorte teilweise über 100 Jahre alt sind, dass sie nicht barrierefrei und dass sie schwer Instand zu halten sind.“ Und was Silvan nicht versteht: „Die AUVA argumentiert jetzt plötzlich, dass das alte Gebäude der Wirtschaftskammer viel besser wäre als die aktuellen beiden Gebäude.“

Hinzu kommt, dass die AUVA laut eines mehrheitlichen Beschlusses des Verwaltungsrates wieder nicht an einen Standort ziehen will, wie Silvan erklärt: „Denn ein Teil der AUVA soll im Bürogebäude des Lorenz-Böhler-Krankenhauses Platz finden. Also teilt man ja wieder die Mitarbeiter auf zwei Standorte auf.“

Zudem soll es laut dem Nationalratsabgeordneten einen Investitionsbedarf von rund fünf Millionen Euro an den neuen Standorten geben. Silvan kritisiert zudem, dass es keine weiteren Angebote gab.

Sachverhaltsdarstellung
Weil der Verwaltungsrat zahlreiche Fragen des Aufsichtskommissärs des Gesundheitsministeriums nicht beantworten konnte, hat Silvan nun eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft eingebracht. „Jetzt warten wir ab und wir werden schauen, ob die Staatsanwaltschaft hier Ermittlungen aufnimmt.“

Denn für Silvan stellt sich die Frage: „Warum will ich zwei intakte Gebäude zusammenlegen und schaue mich nicht um ein modernes Bürogebäude um oder baue selbst?“

Auch der Vorsitzende des Zentralbetriebsrates, Erik Lenz, skizziert ein düsteres Bild über die neue Bleibe der AUVA: „Die Verkabelung ist veraltet, an manchen Stellen wurde ein Belag an den Wänden gefunden, der auf Schimmel hinweist. Zudem sind im gesamten Gebäude die Fluchtwege zu schmal, Brandabschnitte sind enorm groß und außerdem ist diese Hütte nicht barrierefrei.“

Zerschlagung der AUVA
Neben dem neuesten Kapitel in der AUVA-Causa sieht Silvan aber vor allem die „schleichende Zerschlagung“ der Unfallversicherungsanstalt als großes Problem. Er skizziert: „Bereits unter der Regierung Schüssel/Riess-Passer war geplant, die AUVA zu filetieren und an verschiedene andere Organisationen aufzuteilen. Durch die Neuwahlen wurde dieser Plan nicht umgesetzt. Unter Kurz/Strache wollte man die Beiträge um 0,5 Prozent senken. Das hätte ein Minus von 500 Millionen Euro pro Jahr bedeutet. Am Ende waren es 0,1 Prozent oder 110 Millionen pro Jahr.“

Für Silvan bleibt ein bitterer Beigeschmack. Denn er sieht vor allem bei den ÖVP-Großspendern die Nützlinge dieser Beitragssenkung: „Alleine wenn man sich KTM ansieht. Hier wurden 436.463 Euro an die ÖVP gespendet. KTM spart sich durch die niedrigeren AUVA-Beiträge 555.084 Euro.“

Hinzu kommen die Schließung des Reha-Standortes Weißer Hof in Klosterneuburg ab 2026 sowie die Sperre des Schockraumes im Lorenz-Böhler Unfallkrankenhaus ab 1. Oktober. Das bedeutet, dass im Lorenz-Böhler keine Schwerverletzten mehr behandelt werden können.
(Information gesehen im Kurier, 08.09.2020)

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AK OÖ.: Beratungshoch durch Corona-Krise

Alle Hände voll zu tun in der Corona-Zeit: Be­ratungen der AK Linz schnellten in die Höhe
Die Corona-Pandemie löste weltweit eine Krise in bisher noch nicht gekanntem Ausmaß aus. Rekord­arbeitslosigkeit, Kurzarbeit, Ängste, den Job zu verlieren und Probleme bei der Kinderbetreuung sorgten unter den Arbeit­nehmern/-innen für viele Fragen. Das schlug sich auch in den Beratungszahlen der AK Linz nieder.

„Für uns war wichtig, dass wir für unsere Mitglieder auch während des Shutdowns jederzeit telefonisch und per Email erreichbar waren“, sagt Mag. Ernst Stummer, Leiter des AK-Rechtsschutzes.

Fast 50.000 telefonische Anfragen
Bis zum Beginn der Corona-Pandemie gab es in der AK Linz pro Tag durchschnittlich 372 telefonische Anfragen, ab dem Shutdown Mitte März stieg die Zahl der täglichen Anrufe auf durchschnittlich 646. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2020 in der AK Linz 49.892 telefonische Anfragen der Mitglieder bearbeitet. Auch die E-Mail-Anfragen in der AK Linz schnellten in die Höhe: Von durchschnittlich 14 täglich in der „normalen“ Zeit auf durchschnittlich 178 seit Beginn der Corona-Krise. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2020 5.587 Emails von Mitgliedern beantwortet.

12 Millionen Euro im Arbeits- und Sozialrecht
Erfolgreich war die AK Linz auch bei der Vertretung ihrer Mitglieder. So wurden von Anfang Jänner bis 30. Juni 2020 12,3 Millionen Euro in Arbeitsrechts- und Sozial­rechtsfällen erkämpft. Weitere interessante Zahlen: Die Corona-bedingte Kurzarbeit wurde von 2.800 Linzer Betrieben für 66.000 Beschäftigte beantragt.

„Die Mitglieder, die uns kontaktiert haben, waren sehr froh, dass wir ihnen in dieser schwierigen Zeit verlässlich zur Seite gestanden sind“, sagt Stummer. Bei Beginn der Corona-Krise ging es in erster Linie um die Themen Kündigung und Kurzarbeit. Vor große Herausforderungen wurden die Mitglieder aber auch in Sachen Schul- und Kindergartenschließungen gestellt. Hunderte Beschwerden erreichten die AK Linz zum Thema Arbeit­nehmerschutz und Sicherheitsabstand. In vielen Unternehmen wurde nämlich der gesetzlich vorgesehene Mindestabstand nicht eingehalten und die Schutzausrüstung verweigert. Starke Nachfrage gab es ebenfalls rund um die Themen Schwangerschaft und Risikogruppen. Und ab Mitte Juni standen vor allem arbeitsrechtliche Fragen rund um den Urlaub im Ausland im Vordergrund.
(Information der AK OÖ., 24.08.2020)

„Wahnsinn“: UKH Lorenz Böhler bald ohne Schockraum!

Dass das Unfallkrankenhaus Lorenz Böhler zu einem Ambulanzzentrum umgestaltet werden soll, ist schon länger bekannt. Dass es bereits mit Oktober keinen Schockraum mehr geben soll, lässt Ärzte aber von „Wahnsinn“ sprechen.

Die Intensivstation im Spital soll von acht auf sechs Betten reduziert werden. Außerdem soll kein Arzt mehr rund um die Uhr anwesend sein. Schwerverletzte, die beatmet werden müssen, müssen binnen 48 Stunden in ein anderes Spital gebracht werden. Damit noch nicht genug, soll auch mit 1. Oktober der Schockraum gesperrt werden. Das bedeutet, dass keine Schwerverletzten mehr im UKH Lorenz Böhler versorgt werden können. Heinz Brenner, Oberarzt am Lorenz Böhler und Sprecher der Wiener Unfallchirurgen fand eindeutige Worte: „Medizinisch gesehen für mich als Arzt ist diese Entscheidung Wahnsinn.“

Offener Brief der Ärzte an Direktion
Die Unfallärzte reagierten mit einem offenen Brief an die Direktion. Darin heißt es unter anderem, „dass es zu einer akuten Gefährdung unserer Patienten kommen wird, wenn wir nicht ausreichend Kapazität haben“. Die Ärzte sprachen in dem Brief von einer „ernsten Gefahr der Unfallversorgung in Wien und Umgebung“ und verwiesen etwa auf die Coronavirus-Pandemie und Großschadensereignisse wie zuletzt in Beirut. Die geplante Neuordnung würde die Unfallversorgung „zu einer kaum mehr zu bewältigenden Herausforderung“ werden lassen.

Die Ärzte gaben in dem Schreiben ihrer Hoffnung Ausdruck, dass die angekündigten Maßnahmen nicht umgesetzt würden, „um auch in Zukunft die Versorgung der unfallchirurgischen Patientinnen und Patienten zu sichern“. Zudem sprachen die Ärzte auch von einer politisch motivierten Entscheidung: „Wir sprechen von der Bundeswirtschaftskammer und die sagt: In Wien ist ein Unfallspital genug.“ Das Unfallkrankenhaus Lorenz Böhler versorgt in Wien jährlich ein Viertel aller unfallchirurgischen Patientinnen und Patienten.
(Information gesehen auf orf.at, 20.08.2020)

Kleine Aufmerksamkeit für alle Angestellten im UKH Linz!

Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Mittlerweile sind bereits mehr als 6 Monate vergangen, als wir im UKH die ersten Maßnahmen zur Pandemie begonnen haben.

Die Auslastung wurde in den ersten Wochen stark reduziert. Der Mangel an Schutzausrüstung verlangte von uns allen einen sehr sorgsamen und sparsamen Umgang mit kritischen Gütern wie Masken, Handschuhe, Schutzmäntel, Desinfektionsmittel, usw. Eine Screening Zone wurde installiert, viele Prozesse mussten an die besonderen Gegebenheiten angepasst werden, Quarantänebereiche wurden geschaffen, täglich kamen neue Arbeitsanweisungen und Anforderungen dazu. Dienstpläne wurden umgeschrieben, nichts war mehr so wie geplant.

Gerade in dieser Zeit war die Unsicherheit groß, aber auch Ängste, nicht so sehr um die eigene Gesundheit, sondern vor allem auch um die Gesundheit der eigenen Angehörigen und unserer Patientinnen und Patienten, waren spürbar.

All dies verlangte von der gesamten Belegschaft größte Flexibilität, Loyalität und kollegialen Zusammenhalt.
Viele von uns mussten besonders in dieser Zeit Außergewöhnliches leisten und verdienen den höchsten Respekt dafür.

Trotz all dieser Herausforderungen war und ist das UKH Linz die verlässlichste Gesundheitseinrichtung mit der höchsten Qualität in der Versorgung der Patientinnen und Patienten. Dies ist nur deshalb möglich, weil jeder einzelne von uns in seinem Bereich immer wieder das Beste gibt.

Schon seit Beginn der Coronakrise wurden die Stimmen laut nach einer Prämie für die Gesundheitseinrichtungen, es wurde viel geklatscht und gesungen. Einige Länder haben bereits Prämienzahlungen zugesagt. Leider konnte sich die Sozialversicherung und im Besonderen die AUVA dazu noch nicht entschließen.

Daher möchte sich der Angestelltenbetriebsrat bei jedem von Euch mit einer kleinen Aufmerksamkeit bedanken!

Wir hoffen, dass wir Euch mit Earbuds (kabellose Bluetooth-Kopfhörer) für ungestörten Musikgenuss eine Freude machen. Diese können ab sofort im Betriebsratsbüro abgeholt werden, wir werden aber auch ab morgen durch die Abteilungen gehen und versuchen, Euch persönlich zu erreichen.

Natürlich werden wir auch weiterhin auf eine entsprechende Prämienzahlung durch die AUVA drängen, denn schließlich wären diese Gelder mit Sicherheit besser investiert als in so manch andere Projekte in der AUVA!

Für den Angestellten-Betriebsrat UKH Linz
BRV Martina Kronsteiner

Betriebsausflug Burgenland – Klarstellung des Angestellten-Betriebsrates!

Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Während meines Urlaubes durfte ich in einer Mitarbeiterinformation des Krisenstabes im UKH lesen, dass empfohlen wird, heuer keine Betriebsausflüge durchzuführen.

Diese Mitarbeiterinformation und im Besonderen diese Aussage wurde mit dem Betriebsrat, der ja diesen Ausflug organisiert und finanziert, in keiner Weise besprochen oder diskutiert.

Da die Teilnahme des BR-Ausfluges in der Freizeit erfolgt, kann dieser auch nicht über die UKH-Führung abgesagt werden. Sollte es eine Empfehlung diesbezüglich geben, so müsste diese auch für Urlaube, Freizeitaktivitäten, Veranstaltungen in der Freizeit, etc. der Kolleginnen und Kollegen gelten.

Aus heutiger Sicht findet der Betriebsausflug daher statt!

Unser Betriebsausflug führt uns heuer ins Burgenland. Das Burgenland hat aktuell 17 Covid-positive Fälle, im Gegensatz dazu hat OÖ. 301 Covid-positive Fälle (Stand 18.08.2020).

Wir werden für die ca. 45 Teilnehmer mit zwei Bussen ins Burgenland fahren, für alle sind Einzelzimmer reserviert und wenn alle die nötigen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen, die wir ja aus der täglichen Arbeit im Krankenhaus gewöhnt sind, einhalten, besteht kein größeres Risiko einer Ansteckung als im normalen Alltag. Wie wir beim ersten Termin im Juni gesehen haben, wird auch im Hotel auf größtmögliche Sicherheit diesbezüglich geachtet.

Es gibt also derzeit keinerlei rechtliche oder behördliche Gründe, den Betriebsausflug zu stornieren, weil dadurch auch hohe Stornokosten anfallen würden.

Ich hoffe, damit alle Unklarheiten bezüglich des im September geplanten Betriebsausfluges ausgeräumt zu haben, und wünsche allen, die am Ausflug teilnehmen, ein wunderschönes und entspannendes Wochenende.

Sollten dennoch Fragen offen sein, stehe ich gerne jederzeit zur Verfügung.
BRV Martina Kronsteiner

Hier geht’s noch einmal zum Programm:
https://www.ukhlinz-betriebsrat.at/2020/06/27/2-termin-unseres-betriebsausflugs-im-september-aktuelle-information/

Sozialversicherung: Mega-Minus mit Ansage

Katastrophale Zahlen aus der Sozialversicherung. Sogar die Verwaltungskosten explodieren nach der „Reform“.

Gebarungsvorschau der Österreichischen Gesundheitskasse

Die neuen Zahlen aus der heute veröffentlichten Gebarungsvorschau zeigen, wie viel Geld unserem Gesundheitssystem in Pandemie-Zeiten fehlt: 558 Millionen Euro sind es laut aktueller Prognose im laufenden Jahr in der Krankenversicherung; ursprünglich waren 217 Millionen prognostiziert – weniger als die Hälfte. Dazu kommen noch insgesamt 61 Millionen von der AUVA und den Pensionsversicherungen.

Insgesamt beträgt das Minus also nach aktuellem Stand 619 Millionen Euro. Schockierende Zahlen zeigen sich auch beim Verwaltungsaufwand: Schon 2019 lag dieser bei 7,2 statt den geplanten 3,5 Prozent, 2020 steigt er weiter auf 7,8 Prozent. Der Großteil der Fusionskosten ist da nicht einmal enthalten. Hier wird deutlich: Es ging bei der sogenannten „Reform“ jedenfalls nicht ums oft zitierte „Sparen im System“.

Für die nächsten Jahre sieht die Prognose auch nicht besser aus: 3,3 Milliarden Euro werden von 2021 bis 2024 in allen Krankenversicherungsträgern fehlen – allein in der ÖGK 2,7 Milliarden. (Link zur detaillierten Gebarungsvorschau, falls vorhanden). Auch in den Trägern wird das Minus größer: In der ÖGK etwa hat es sich mehr etwa als verdoppelt.

ÖGB kritisierte Strukturen seit Langem
Diese Geschichte ist nicht neu. Ingrid Reischl, Leitende Sekretärin im ÖGB und Vorsitzende im Dachverband der Sozialversicherungsträger hat vor dieser finanziellen Schieflage schon lange zuvor gewarnt. Angefangen hatte alles mit dem türkis-blauen Umbau der Krankenkassen, der Kosten in Millionenhöhe auslöste und wirtschaftsnahe Manager in wichtige Funktionen hievte.

Finanzspritze jetzt!
Doch wie kommt man aus dieser Schieflage heraus? „Um eine gute Versorgung im Gesundheitssystem zu sichern, braucht es ganz bald eine Finanzspritze vom Bund“, fordert Reischl. „Sonst drohen den Versicherten Leistungskürzungen im Gesundheitswesen“, gibt sie zu bedenken. Eine Aussicht, die viele aus der Wirtschaft und der ÖVP stets ablehnen, obwohl die Zahlen eine deutliche Sprache sprechen.

Risikostrukturausgleich langfristig
Eine Finanzspritze sei aber nur die Hilfe für jetzt auf der Stelle. Ein gut funktionierendes Gesundheitssystem müsse allen Versicherten gleiche Leistungen auf höchstem Niveau für eine möglichst lange Zeit garantieren: “Durch den sogenannten Risikoausgleich, also dem finanziellen Ausgleich zwischen allen Trägern, wird das möglich.” Dadurch entstehe eine neue Finanzierungsmöglichkeit, kommt Reischl zum Schluss.

Interessengegensatz wird größer
Damit das Minus in der Sozialversicherung nicht zur unendlichen Geschichte wird, braucht es wieder Verhandlungen, um an Verbesserungen zu arbeiten, ist Reischl überzeugt: “Das wäre im Interesse von uns allen”. Seit Monaten schon werden von Seiten der Wirtschaftsvertreter und der ÖVP schwere Fouls gespielt. „Es geht hier um unterschiedliche Interessen zwischen Arbeitgebern und ArbeitnehmerInnen  – den sogenannten „Interessengegensatz“, fasst Reischl die unvorteilhafte Lage zusammen. Damit dieser nicht größer wird, wäre es wichtig wieder zurück an den Verhandlungstisch zu kommen und gemeinsam an Verbesserungen zu arbeiten.

Keine Einsparungen im Gesundheitssystem
“Im Gesundheitssystem zu sparen, zahlt sich nicht aus”, findet auch Andreas Huss, Vizeobmann der ÖGK. Die Pandemie habe uns klar vor Augen geführt, wie wichtig ein gut funktionierendes Gesundheitssystem sei. Auf die Gesundheit zu setzen sei immer eine Win-Win-Situation. „Durch die richtigen Investitionen im Gesundheitsbereich kann man die Lebensqualität der Bevölkerung steigern und langfristig betrachtet so auch Geld im Gesundheitssystem sparen”, betont Huss.
(Information des ÖGB, 17.08.2020)

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