Arbeiter sind psychisch stark belastet

Stress

Die aktuelle Auswertung des Österreichischen Arbeitsgesundheitsmonitors zeigt, dass die Hauptbetroffenen von psychischen Belastungen im Job nicht – wie so oft vermutet – leitende Angestellten oder Lehrer/-innen sind.

Vielmehr sind es Bau- und Fabrikarbeiter/-innen sowie Kassen- und Reinigungskräfte, die vor allem unter ständig steigendem Zeitdruck, monotonen Arbeitsabläufen und unsicheren Zukunftsaussichten leiden.
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Umfrage: Ein Drittel krank vom Job!

Krank vom Job

Krankenstand wegen Arbeitsplatzes
„Adäquate Arbeitsbedingungen für Ältere sind das Gebot der Stunde.“ Das stellte Sozialminister Rudolf Hundstorfer schon Anfang des Jahres fest. Im vergangenen Jahr lief in den ersten Bundesländern das „fit2work“-Programm für Betriebe und Beschäftigte an, um „Menschen länger gesund im Erwerbsleben zu halten“, so Hundstorfer. Eine aktuelle Umfrage zeichnet ein anderes Bild.

Knapp ein Drittel der österreichischen Beschäftigten fühlt sich körperlich oder psychisch belastet. Das zeigt eine Umfrage im Auftrag des Sozialministeriums unter 1.000 Menschen im Berufsleben, berichtete das Ö1-Morgenjournal – mehr dazu in oe1.ORF.at. 17 Prozent der Befragten waren aufgrund der Situation am Arbeitsplatz bereits öfter in Krankenstand.

Psychischer Druck wird als Grund genauso genannt wie eine belastende Arbeitshaltung. Beeinträchtigungen lösen demnach vor allem Arbeiten aus, die lange eine ähnliche Körperhaltung wie langes Stehen und Sitzen notwendig machen. Frauen sind davon häufiger betroffen als Männer. Unterschiede in Bezug auf das Bildungsniveau gibt es diesbezüglich allerdings laut Studie nicht.
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Mehr Krankenstände wegen Psyche

Stress

Die Zahlen sprechen für sich: Seit 1995 haben sich die Krankenstandstage infolge psychischer Erkrankungen verdoppelt, während die Zahl der Arbeitsunfälle zurückgegangen ist. Arbeitnehmer, die sich aufgrund psychischer Erkrankungen krankmelden, bleiben auch dreimal länger zu Hause als bei Ausfällen aufgrund körperlicher Erkrankungen.

Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) will nun die Arbeitgeber stärker in die Pflicht nehmen. Mit einer Änderung des Arbeitnehmerschutzgesetzes sollen Arbeitgeber künftig nicht nur verpflichtet sein, sich um die körperliche Sicherheit ihrer Beschäftigten zu kümmern. Hundstorfer will die Unternehmen auch verpflichten, die Arbeitsabläufe auf ihre psychischen Auswirkungen zu überprüfen. Der entsprechende Entwurf dazu ist nun in Begutachtung.
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Psychische Krankmacher in der Arbeit – und was sie kosten

Stress

„Arbeit darf nicht krank machen“ war die Erkenntnis zahlreicher Analysen, die dazu führten, dass im Jahr 1994 das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz beschlossen wurde. Im Vorfeld klagte die Wirtschaft, dass ihr durch das Gesetz nur immense Kosten erwachsen und der administrative Aufwand in keinem Verhältnis zum Erfolg stehe würde. Aber das Gesetz wurde zur Erfolgsgeschichte.

Die Arbeitsunfälle mit Todesfolge konnten in den Folgejahren von 294 (1994) auf 211 (2010) gesenkt werden, die Zahl der Arbeitsunfälle insgesamt von rund 164.470 (1994) auf knapp 110.950 (2010) , die betriebswirtschaftlichen Kosten von über 542 Millionen auf rund 366 Millionen Euro und die volkswirtschaftlichen Kosten von über zwei Milliarden auf 1,3 Milliarden Euro reduziert werden.

Mit den Veränderungen in der Arbeitswelt haben sich auch die krankmachenden Faktoren in der Arbeit verändert. Mittlerweile ist anerkannt, dass psychische Erkrankungen als Folge von Arbeitsbelastungen auf dem Vormarsch sind. Um die psychischen Krankmacher in der Arbeit zu erfassen und erstmals deren Kosten für die Gesamtwirtschaft festzumachen, hat die AK eine Studie beim Wirtschaftsforschungsinstitut und der Donauuniversität Krems in Auftrag gegeben. Dafür wurden sowohl nationale wie internationale Datenquellen erhoben und zusammengeführt. Die Ergebnisse liegen jetzt vor. Read more

Psychische Belastungen am Arbeitsplatz – ja, wo gibt’s denn so was?

Arbeitsplatz

Die Sozialpartner haben sich geeinigt. Mit 2013 soll das novellierte ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASCHG) in Kraft treten. Jetzt haben wir es amtlich, dass es psychische Belastungen am Arbeitsplatz gibt und dass etwas gegen sie unternommen werden muss.

In Studien wurde ja schon mehrmals ein Zusammenhang zwischen psychischen Belastungen und Arbeitsdruck mit steigenden Pensionsanträgen (32% der Neuzugänge bleiben aufgrund psychischer Erkrankungen dem aktiven Arbeitsmarkt fern) und Krankenständen hergestellt. Auch internationale Forschungsergebnisse aus Deutschland oder Großbritannien sehen eine zunehmende psychische Belastung der ArbeitnehmerInnen. Im deutschen Fernsehen wird psychische Belastung durch permanente Erreichbarkeit heiß diskutiert.
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Unsere Arbeit!

Wenn man sich die Aussagen mancher PolitikerInnen und UnternehmerInnen anhört, dann können wir – die heimischen ArbeitnehmerInnen – es ihnen offenbar gar nicht recht machen:

Wir sind zu krank, zu faul und erschwindeln Krankenstände. Wir gehen in fast jugendlichem Alter in Frühpension, wir arbeiten viel zu kurz und wollen für jede Minute mehr die Firmen mit dem Kassieren von Überstundenzuschlägen in den Ruin treiben; wir sind privilegiert, weil wir zufällig ein Dienstverhältnis bei den ÖBB, im ORF oder in der Nationalbank haben; wir erschwindeln uns lieber ein paar Hunderter Sozialhilfe, als einer ordentlichen Arbeit nachzugehen; und, und, und.

Es ist vielleicht eine vorsintflutliche Binsenweisheit, und manche/r mag es wohl auch „Klassenkampf“ nennen, trotzdem bleibt es wahr und richtig:

Es ist unsere Arbeit, die Gewinne erst möglich machen; es ist unsere Gesundheit, die oft genug dabei leidet oder sogar draufgeht; es ist unsere Existenz, die bedroht wird von Auslagerungen, Lohndruck, Arbeitslosigkeit. Und es sind unsere Steuern, die zum allergrößten Teil den Sozialstaat und damit ein funktionierendes Leben finanzieren.

Privilegierte SchmarotzerInnen?
Nicht wir.
(Artikel gesehen in der ÖGB-Zeitschrift „Solidarität“ Juni/Juli 2012, Editorial von Nani Kauer)

Freizeitregeln für Dienstmails und Handy?

Erreichbarkeit Freizeit

Angesichts steigender psychischer Belastung von Arbeitnehmern will die deutsche Regierung klare Regeln zur Erreichbarkeit in der Freizeit. Moderne Techniken wie Smartphones schafften zwar „Flexibilität“, sagte die deutsche Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) in Berlin. Aber das könne Arbeitnehmer auch überfordern, „wenn Menschen die Balance zwischen Erholungszeit und Arbeitszeit nicht mehr finden“.

Von der Leyen sagte, die Gesellschaft müsse „lernen, mit diesen Techniken zurechtzukommen, damit nicht die Techniken uns beherrschen und unser Leben dominieren, sondern wir die Techniken beherrschen“. So wie es Arbeitsschutzmaßnahmen wie Bauhelme gebe, müsse es auch psychischen Arbeitsschutz geben. In der Freizeit „sollte Funkstille herrschen“, forderte Von der Leyen.

Regeln für Handykultur und E-Mail-Verkehr
Die Ministerin verwies auf das Arbeitsschutzgesetz, das nicht nur die physische, sondern auch die psychische Gesundheit betreffe. Dadurch sei bereits geregelt, dass Unternehmen ihre Beschäftigten auch vor zu hoher Belastung schützen müssten. Auch sehe das Gesetz deutliche Strafen vor, wenn diese Vorgaben nicht beachtet würden.

Von der Leyen forderte deshalb „ganz klare Regeln“ in den Betrieben, „was Handykultur und Mailverkehr angeht“. Festgelegt werden müsse in entsprechenden Vereinbarungen, wann Beschäftigte erreichbar sein müssen und wer genau betroffen ist. Auch sollte nach Ansicht der Ministerin klar geregelt sein, dass E-Mails nicht gelesen oder nicht beantwortet werden können, dass ein Handy auch ausgeschaltet werden darf.
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Wer viel misst, misst viel Mist!

Kennzahlen

Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Mit dem Sinn und Unsinn betrieblicher Kennzahlen setzt sich die neue Broschüre der GPA-djp-Abteilung Arbeit & Technik auseinander. 

Sie hört – gemäß einem weit verbreiteten Motto von betriebswirtschaftlichen ControllerInnen – auf den schönen Namen:

Kannst du’s nicht messen,
kannst du’s vergessen!

Der Entstehungshintergrund der Broschüre war, dass sich in der Beratungsarbeit immer öfter gezeigt hat, dass strategische Entscheidungen des Managements mit Zahlen “begründet” werden. Generell wäre dagegen nichts einzuwenden, wenn die Auswirkungen nicht immer zuungunsten der ArbeitnehmerInnen ausgefallen wären und wenn diese Zahlen nicht so schwer nachvollziehbar gewesen wären und sich nicht permanent die Frage gestellt hätte: Wo kommen die Zahlen plötzlich her? Wer hat diese Zahlen geliefert? 
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120 Jahre – und kein bisschen leise

GPA-DJP

Die Gewerkschaft der Privatangestellten war stets mehr als nur eine Kämpferin für gute Arbeitsbedingungen. Sie hatte immer auch das gesamtgesellschaftliche Wohl im Auge. 

Die Beschäftigung als Angestellter hat in der langen Menschheitsgeschichte eine recht kurze Tradition: Angestelltenberufe entstanden erst mit der Entwicklung der kapitalistischen Wirtschaft. Und so begannen sich die Angestellten in der k.u.k.-Monarchie auch erst langsam zu organisieren, als es für FabriksarbeiterInnen schon ein paar Schutzgesetze und eine Sozialversicherung gab.
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Ärzte fordern bessere Arbeitsbedingungen

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Immer mehr Ärzte und Pfleger sind überlastet. Das ist nicht neu, es ändert sich aber wenig, sagen Arbeiter- und Ärztekammer. Sie fordern daher von Sozialminister Rudolf Hundstorfer eine rasche Verbesserung der Arbeitsbedingungen.

20 Stunden Arbeit in 24 Stunden
Zu wenig Personal, zu hoher Leistungsdruck und unregelmäßige Arbeitszeiten: Das sind die größten Probleme, mit denen Niederösterreichs Ärzte und Pfleger zu kämpfen haben. Mehr als 20 Prozent aller Ärzte leiden laut Umfrage an den ersten Symptomen eines Burn-outs.

„Wir haben vor 20 Jahren in zwölf Stunden vier Stunden gearbeitet, heute sind es in 24 Stunden 20 Stunden Arbeit. Das ist das Problem und belastet den Körper und das Familienleben“, sagt Ronald Gallob, der Kurienobmann angestellter Ärzte.
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